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»Bünde/Dünne muss nun büßen«

Handball-Kreisliga: Hitzige Diskussionen nach dem Spitzenspiel

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB/fbr). Aufregend und spannend war das Spitzenspiel der Kreisliga A - und das über die sechzig Minuten Spielzeit hinaus. Denn die Entscheidung über das 21:21 (12:13)-Unentschieden zwischen der HSG Eintracht Gadderbaum und dem designierten Meister TG Schildesche fiel erst nach der Schlusssirene und löste einige Diskussionen aus.

Nach einer Parade schickte TG-Torwart Johann Herz seinen Kreisläufer Mikko Godejohann Sekunden vor dem Ende des nervenzehrenden Duells auf die Reise. Der schloss den Konter mit einem Wurf ins Tor ab. Ein Pfiff der Schiedsrichter und der Jubel der Gäste, die mit einem Sieg den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht hätten, kannte keine Grenzen mehr.
Doch die hatten ihre Rechnung ohne den Zeitnehmer gemacht. Der wies die Schiedsrichter darauf hin, dass der Treffer erst nach Ablauf der Spielzeit gefallen sei, was diese nicht mitbekommen hatten. »Die Hupe ist so leise und im Getümmel untergegangen«, gestand Schiedsrichter Jürgen Wendland ein. Um gleich zu ergänzen, dass alles vollkommen regelgerecht abgelaufen sei: »Wir haben regelgerecht Tor gepfiffen. Erst der Zeitnehmer hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Uhr abgelaufen war«, so der Kreisschiedsrichterwart.
Einige Zuschauer sahen diese Entscheidung vollkommen anders und monierten, dass der Zeitnehmer Mitglied des Gastgebervereins gewesen sei. Auch Peter Eggert, jetzt Trainer beim HT SF Senne und ehemaliger »Schildsker« Coach hatte sich unter die mehr als 100 Fans, die eine gute Stimmung machten, gemischt: »Ich habe auf die Uhr gesehen, die Schiedsrichter hätten das Tor geben müssen«, war er sich sicher.
»Ich kann nicht sagen, ob das ein regelgerechtes Tor war«, gestand TG-Trainer Sebastian Cuhlmann ein. »Ich habe nur gesehen, dass die beiden Tor gepfiffen haben und dann habe ich nur noch gejubelt. Dann habe ich erst irgendwann die Diskussion am Zeitnehmertisch mitbekommen«, gab »Seppl« Einblick in die Achterbahnfahrt der Gefühle.
Ansonsten fand der TG-Trainer nur lobende Worte: »Das war ein Super-Spitzenspiel«, befand er sich in Einigkeit mit seinem Gegenüber Mathias Foede: »Das war unser bestes Spiel der Rückrunde.« Der engagierte HSG-Trainer sprach zwar von einem glücklichen Ende für seine Mannschaft, aber »so zu verlieren wäre echt bitter.«
In der Tat gaben sich die Gastgeber nie auf, überzeugten kämpferisch gegen die TG, die sich stets ein leichtes Polster erarbeitete. Nur die schlechte Ausbeute vom Siebenmeter-Punkt verhinderte die vorzeitige Entscheidung. Gleich fünfmal scheiterten Schneider und Schnietz an HSG-Keeper Dieter Schaffelt. Auch Thomas Blome stellte ebenso wie Johann Herz im TG-Gehäuse ein kaum überwindbares Hindernis dar.
Dennoch gelang es den Gastgebern in der 57. Minute erstmals in Führung zu gehen. Nur dann behielten sie nicht die Nerven und gaben Mikko Godejohann Sekunden vor dem Ende die vieldiskutierte Siegchance. Die »Schildsker« stecken nicht auf. Jetzt heißt es eben im nächsten Spiel nach Ostern den Aufstieg perfekt zu machen. Meinte ein TG-Spieler: »Schade für Bünde/Dünne. Die müssen jetzt richtig dran glauben.«

Artikel vom 22.03.2005