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Sir Walter besiegt
zwei üble Wegelagerer

Die Jugendbuch-Reihe vom WESTFALEN-BLATT - Folge 6

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Die neue Jugendbuch-Reihe vom WESTFALEN-BLATT ist ein Riesenerfolg. In den Geschäftsstellen ist die 14-bändige Edition ein Renner. Auf der Kulturseite werden in loser Folge die Titel vorgestellt. Im sechsten Teil geht es um den edlen Ritter »Ivanhoe« von Sir Walter Scott.
Auf Ivanhoe kann sich Löwenherz verlassen.

»Ich wähle den Morgenstern«, sagt, finster dräuend, der bullige Normanne Bois-Guilbert, und die Damen auf den Rängen schwenken entsetzt ihre Fächer. Denn sein Kontrahent darf das Duell, das ein Gottesurteil sein soll, nun nicht mit Distanzwaffen wie der Lanze bestreiten - Ivanhoe entscheidet sich also für die Streitaxt.
Der Zweikampf zwischen den Rittern um Wohl und Wehe der schönen Jüdin Rebecca ist der Höhepunkt des berühmten Hollywoodepos' mit (den nicht verwandten) Stars Robert und Elizabeth Taylor. Höchste Zeit, dass das Buch zum Film erscheint, aber es ist natürlich längst da: Schottlands großer Dichter Sir Walter Scott (1771-1832) hat sich die Abenteuer des edlen Ritters Ivanhoe, der dem abwesenden Richard Löwenherz das Königreich rettet, bereits 1819 ausgedacht.
Was heißt hier »ausgedacht«? Richard I. gab es tatsächlich; er regierte England von 1189 bis 1199, allerdings war er nicht sonderlich großmütig, sondern ein ausgewachsenes Ekelpaket. Vollends unbeliebt machte er sich, als er seinen Untertanen Zwangsabgaben auferlegte, um ihn aus der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI. zu befreien. Ob es wirklich reiche Juden waren, die das Gold und Silber herbeischafften?
Ganz sicher ist: Der bauernschlaue Mönch, unschwer als Robin Hoods Begleiter Bruder Tuck erkennbar, kann zu jener Zeit nicht in einer Eremitenklause gelebt haben, denn Franz von Assisi gründete seinen Mönchsorden erst 20 Jahre später. Sicher ist aber auch, dass die von Walter Scott recht humorig gezeichneten Nebenfiguren ein Gutteil der Wirkung dieses Romans ausmachen.
Wenn ich schon über edle Recken schreibe, sollte ich auch wissen, wie man tapfer kämpft, mag sich Scott gesagt haben: Trotz eines von Geburt an verkrüppelten Beines hielt er einmal eine volle Stunde lang, nur mit einem Stock bewaffnet, drei Wegelagerer in Schach. Auch jagen und reiten konnte der Spross eines großen Adelsgeschlechts, dessen Anfänge sich in mythischen Nebeln der Vorzeit verlieren. Auf jeden Fall hat der »Ivanhoe« dem Genre des historischen Romans den Weg bereitet.
Wenn Sie selbst einen schreiben wollen: Im Internet unter www.fuellhalter.de können Sie für 315 Euro einen Füllfederhalter bestellen. Sein Name: Ivanhoe.
Jeder Titel der 14-teiligen Jugendbuchreihe kostet 2,95 Euro. Wer die komplette Edition kauft, zahlt nur 35,40 Euro - zwei Bände gibt es also gratis. Und das Beste: Die Bücher sind in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen sofort zu haben, ohne Wartezeit.

Artikel vom 30.03.2005