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Junge Mode mit Chic und Pep

Kreatives Projekt der Bekleidungstechnikerinnen ein großer Erfolg

Von Matthias Meyer zur Heyde und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Wer behauptet hier, dass Schwangerschaftsmode sackartig den Körper umschlabbern muss? Und hat ein Kellner immer wie ein Pinguin auszusehen? Nein, no, non, njet: Am Carl-Severing-Berufskolleg hat die Zukunft der Mode längst begonnen.

In fünf Wochen konzentrierter Arbeit fertigten die Schülerinnen der Fachschule für Bekleidungstechnik am Berufskolleg Mode mit Pfiff und präsentierten ihre Kreationen einem begeisterten Publikum. »Living Room« zum Beispiel heißt die Kollektion moderner Cocktailkleider, alles aufregende »Kleine Schwarze«, in denen Audrey Hepburn noch knuspriger ausgesehen hätte als ihr Brioche beim »Frühstück bei Tiffany«.
Maria Gleizermann, Natalia Redekop, Kathrin Rönitz, Alexandra Treubig und Tugba Yilmaz haben die duftigen Fummel »entworfen, geschnitten, genäht, gebügelt, verworfen und neu gemacht«, wie Lehrer Bernhard Middelmann bei der Modenschau in der Kollegaula an der Huberstraße launig formulierte. Derweil stolzierten die Modells (auch deren Auswahl oblag den Modeschöpferinnen!) über den Catwalk.
»Over-Dress« stand als Motto über den Entwürfen von Jeannine Kirchhoff, Nina Pankoke und Birgit Schütte, mit denen sich Bielefelds Jugendliche auf dem Schulhof wie in der Disco sehen lassen können. Wohlweislich zieht das kreative Trio nicht etwa magersüchtige Kate-Moss-Doubletten an, sondern macht junge Leute mit stärkerer Figur ausgehfertig. »Auch diese Projektarbeit erfolgte vollkommen selbständig - von der ersten Idee bis zur finalen Präsentation«, lobte Hannelore Schaffrin von der Leitung des Berufskollegs.
Keine »Dinnerparty« ohne die dienstbaren Geister aus der Gastronomie, deren Erscheinungsbild maßgeblich zum Gesamteindruck des Events beiträgt. Den dezenten Chic für Sie und Ihn hatten sich Sandra Borges Cristovao, Anna Matis und Bianca Wittemeier einfallen lassen, und ihr mit Rosen und gelben Servietten geschmückter Messestand leuchtete besonders hell und dekorativ.
Nach abgeschlossener Berufsausbildung zur Mode- oder Maßschneiderin durchlaufen die jungen Frauen (im nächsten Jahr sind auch Männer dabei) an der Fachschule eine zweijährige Ausbildung zur Bekleidungstechnikerin, wobei sie sich auf Fertigung oder auf Gestaltung spezialisieren. Die Projekte sind fester Bestandteil des Unterrichts im zweiten Ausbildungsjahr.
»Kugelrund - na und!«, das vierte Projekt von Anke Avramidis, Vanessa Freese, Diana Reker und Lidia Gusow, machte besonders augenfällig, wo die Stärken der Ausbildung liegen: Picobello verarbeitete Schwangerenmode, die wie eine Stoff gewordene frische Brise das gewöhnliche biedere Mütterchen-Image hinwegfegte, zeugte vom hohen Standard der Ausbildung am Kolleg.
l Für das Schuljahr 2005/06 gibt es noch offene Plätze. Anmeldung und Informationen telefonisch unter den Nummern 05 21 / 51-24 22 und 51-24 18.

Artikel vom 23.03.2005