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Präsident Willy Epke
bricht Lanze für Freese

»Heckenschützen« mischen TuS Dornberg auf

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Es war die miserabelste Leistung seit vielen Monaten und Andreas Brandwein saß beinahe regungslos mit versteinertem Gesicht auf seiner Trainerbank. Das planlose Gekicke seiner Dornberger Schützlinge hatte ihn tief erschüttert. »Ich kann mich nur entschuldigen«, sagte der Coach nach dem 0:3 gegen Vreden.

Die überaus peinliche Niederlage gegen den keineswegs überragenden Abstiegskonkurrenten hatte rund um den Sportplatz Müh-lenbrink tiefe Spuren hinterlassen. Das Team und er seien daran wohl nicht ganz unschuldig, bedauerte Brandwein wohl auch die miese Stimmung, die derzeit in der »schrecklich netten Dornberger Familie« überall zu spüren ist. Seitdem bekannt ist, dass der Coach und einige Spieler den »Durchmarschierer« von der Kreisliga C in die Verbandsliga verlassen, ist bei den selbsternannten »Besten im Westen« nichts mehr, wie es einmal war.
Die Grabenkämpfe hinter den Kulissen nerven vor allem den einst geschassten, aber inzwischen wieder inthronisierten Manager Hans-Werner Freese. Er mochte zuletzt nicht mehr mit ansehen, wie eine überforderte, aber von ihm nicht zusammengestellte Mannschaft in sich zerfiel.
»So wird das nichts mit dem Klassenverbleib in der Verbandsliga«, meinten einige TuS-Anhänger und wandten sich ebenfalls vor dem Schlusspfiff mit Grausen, während ein paar »anonyme Heckenschützen sich insgeheim die Hände rieben. Klartext sprach jetzt Dornbergs Präsident Willy Epke und brach eine Lanze für Hans-Werner Freese: »Unser Manager genießt das uneingeschränkte Vertrauen des Vorstandes. Wer soll das zukünftige Team gemeinsam mit dem neuen Trainer zusammenstellen, wenn nicht er?«
Epke zeigte sich allerdings auch davon überzeugt, dass Coach An-dreas Brandwein trotz seines bevorstehenden Wechsels zum VfL Theesen bis zum Schluss das Bestes für den TuS Dornberg geben wird. »Wir wollen uns schließlich auch später in die Augen schauen können.«
Vor der Zukunft mit dem neuen Trainer Jürgen Prüfer ist einigen Vorstandsmitgliedern nicht bange. Egal, in welcher Liga die Mannschaft dann auch spielt. Sie fürchten sich vielmehr vor dem Hauen und Stechen, dass derzeit hinter den Kulissen passiert. Koordinator Thomas Nottebrock gab zu: »In Ruhe können wir momentan nicht arbeiten. Ich bin froh, wenn die Saison zu Ende ist und der Verein keinen Schaden genommen hat.«

Artikel vom 22.03.2005