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Klinsi hat WM
fest im Blick

Auch ein Noch-Bielefelder ist dabei

Frankfurt/Main (dpa). Mit der Zusammenkunft eines Großaufgebots aller derzeitigen WM-Kandidaten hat Jürgen Klinsmann eine neue Etappe auf dem Weg zum großen Ziel »Titelgewinn 2006« eröffnet.

Vor dem letzten Test vor der Zusammenstellung des Aufgebots für den Confederations Cup im Juni lud der Bundestrainer gleich 37 Spieler nach Frankfurt ein. Gestern mussten allerdings Dietmar Hamann (Liverpool/Innenbandverletzung im Knie) und Gerald Asamoah (Schalke/Muskelverletzung) absagen.
Somit werden nur 31 Profis, darunter der Noch-Bielefelder Patrick Owomoyela heute und morgen einen intensiven Fitnesstest absolvieren. 19 werden am Freitag zum Länderspiel nach Slowenien (Ostersamstag, 20 Uhr) reisen. »Alles ist weiter nur auf die WM ausgerichtet, wir werden diesen Weg konsequent fortsetzen«, erklärte der Bundestrainer.
Für das intensive Mitwirken der Nationalspieler am gelungenen Neuanfang nach der verpatzten EM in Portugal wollte sich Klinsmann in großer Runde bedanken und zugleich die weiteren Schritte erläutern. Der 40-Jährige wird von seinem innovativen und konsequenten Kurs nicht abrücken.
»Es hat sich viel Schwung entwickelt, die Nationalmannschaft verbreitet Spaß«, betonte Klinsmann. Nicht nur die fünf Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage in der Ära Klinsmann haben das öffentliche Bild der Nationalelf verändert, sondern auch Klinsmanns frischer Geist.
Wurde im September vergangenen Jahres der erste ungewöhnliche Fitnesstest unter Anleitung der US-amerikanischen Spezialisten von »Athletes Performance« teilweise noch als »Gummitwist« belächelt, ist die Neuauflage in Frankfurt als wichtiger Schritt Richtung WM längst akzeptiert.
»Durch die im zweiten Test gewonnenen Ergebnisse können wir feststellen, ob sich die Werte der Spieler in einigen Bereichen bereits verbessert haben«, erläuterte Klinsmann-Assistent Joachim Löw den Wert der Testreihe, die nun immer im Abstand von einem halben Jahr wiederholt werden soll. Dieses Mal ist neben Sprint- und Sprungübungen sowie Beweglichkeits- und Geschicklichkeits-Tests auch ein Ausdauertest vorgesehen. Das gesamte Programm wird von US-Fitness-Experten Mark Verstegen und DFB-Internist Tim Meyer beaufsichtigt.
Mit der Einbeziehung möglicher Nachrücker wie Moritz Volz oder Christian Pander, aber auch »Alt-Internationaler« wie Markus Babbel und Dietmar Hamann verfolgt Klinsmann mehrere Ziele. So gibt er diesen Spielern das Gefühl, nicht völlig abgeschrieben zu sein. Zudem wird der Konkurrenzdruck auf die etablierten Kräfte erhöht.
»Wenn's klappt würde ich mich freuen. Ich kann ja nichts verlieren«, beschrieb der Stuttgarter Babbel seine Rückkehr in den DFB-Kader nach fast fünf Jahren. Auch die derzeit verletzten Jens Nowotny, Andreas Görlitz, Phillip Lahm und Christoph Metzelder gehörten gestern wieder dazu.

Artikel vom 22.03.2005