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Rosa: absolut im Trend
Die zarte Modefarbe dominiert auch noch im nächsten Sommer
Caprihosen in Rosa oder T-Shirts in Pink: Barbies Lieblings-Farbton ist in der Mode in diesem Sommer weit verbreitet. Und das nicht nur für Damen, auch bei den Herren sind rosa Hemden oder Krawatten angesagt. Experten glauben sogar, dass rosa Kleidung ein besonderes Lebensgefühl ausdrückt.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hätten die Menschen Sehnsucht nach positiven Signalen und einer heilen Welt - und die Farbe Rosa drücke genau das aus. Dazu passt, dass in der Mode auch gerade die Rückbesinnung auf vergangenen Jahrzehnte wunderbare Blüten treibt. Schleifen und Blütenmuster der 50er Jahre geben dem Pastell-Look noch zusätzlich einen romantischen Touch.
Der Gründer des Hamburger Trendbüros, Peter Wippermann erklärt die Vorliebe für die Farbe so: »Pink ist eine Kinderfarbe wie hellblau und hellgelb.« Sie drücke Verniedlichung aus, aber auch »sanften Optimismus«. Die Pastellfarbe habe eine Verankerung in den fünfziger Jahren: »Die Aufbaujahre mit harter Arbeit aber auch mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.« Und das sind Themen, die auch derzeit im Gespräch sind, dreht sich doch die öffentliche Diskussion gerade um die Verlängerung der Arbeitszeit und Kürzungen bei Löhnen und Gehältern.
Natürlich ist der Trend zu Rosa aber auch von der Modeindustrie gemacht: Setzt ein Hersteller auf eine Farbe, ziehen alle anderen nach. Ein Trost für alle diejenigen, denen Rosa zu kindlich und »süßlich« ist: Der Farbton variiert auch in der Mode derzeit in allen Schattierungen von knalligem Pink bis hin zu rosa-violett. Und je mehr Blau der Farbe beigemischt wird, desto härter wirkt sie auch.
Das Rosa ist aber auch der Ausdruck einer besonders femininen Mode. Und die Farbe schmeichelt jeder Frau, sie ist in ihren verschiedenen Varianten für jeden Typ tragbar.
Wer sich noch mit rosa Kleidungsstücken eindecken will, kann diese auch beruhigt noch in der nächsten Saison tragen. Modeexperten prophezeien bereits, dass sich die Modefarbe noch länger hält. Generell hielten sich Modefarben länger als noch vor 20 Jahren. Dafür gibt es aber auch nicht mehr die Farbe der Saison, sondern die Vielfalt ist insgesamt größer.
Trendforscher Wippermann hat sogar einen genauen Zeitplan der pinken Periode: »Noch etwa sieben Jahre wird es dauern, bis alle Spielarten der Verniedlichungsformen und der positiven Rückbesinnung auf die Fünfziger durchgespielt sind«, sagt er. Was danach komme, werde sich in fünf Jahren zunächst in besonders modischen Gruppen abzeichnen. Silber - ein Symbol für die Aufgeschlossenheit gegenüber der Technologie und die Trendfarbe der New Economy - sei zum Beispiel zunächst verstärkt von Sprayern benutzt worden. (cst)

Artikel vom 02.04.2005