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Digitales Weberschiffchen
Citroën C4 bietet vor allem im Innenraum außergewöhnliche Lösungen
Anders sein als andere - das hat sich der Citroën C4 auf die Fahne geschrieben. Das gilt ansatzweise für das Blechkleid. Vor allem aber im Innenraum haben die Designer diese Vorgabe klar umgesetzt.
Schau mir in die Augen, und ich sage dir, wer ich bin. Beim Citroën C4 sind es nicht gerade die Augen, sondern die dominierenden Doppelwinkel, die unverwechselbar auf die Familienzugehörigkeit hinweisen. Von der Mitte des Kühlergrills bis weit hinaus zu den Scheinwerfern ziehen sich die markanten Linien. Das trifft übrigens sowohl auf das Coupé als auch auf die hier beschriebene viertürige Limousine zu. Die gibt sich alles in allem ein wenig rundlicher als die sportlichere Version des Kompaktklasse-Modells.
Rundlich und weich gezeichnet ist auch der Instrumententräger des C4, in dem die Designer einige mutige Lösungen umgesetzt haben. Hier ist in erster Linie das Zentralinstrument zu nennen. In unmittelbarer Nähe zur Windschutzscheibe duckt es sich mittig auf dem Armaturenbrett. Ob Tempo, Tankinhalt, oder Temperaturangaben - sämtliche Werte werden digital angezeigt. Das ist gewöhnungsbedürftig, ebenso wie Standort und die einem Weberschiffchen ähnliche Form.
Die Anzeigen aber sind bei jedem Licht tadellos ablesbar. Das gilt auch für den - natürlich - digitalen Drehzahlmesser, der da platziert ist, wo bei anderen Autos die Rundinstrumente informieren.
Ebenfalls sehr außergewöhnlich ist die Lenkrad-Lösung im C4 mit einer feststehenden Nabe. Demzufolge dreht sich bei Lenkbewegungen lediglich der Kranz um die - in Höhe und Länge verstellbare - Lenksäule. Um den eigentlichen Pralltopf herum sind grifffreundlich die Bedienelemente für Tempomat, Fernbedienung des Audio-Systems und gegebenenfalls die Menüsteuerung der Navigation untergebracht. Scheibenwischer und Licht werden jedoch noch herkömmlich an Lenkstockhebeln geschaltet.
Soviel zu den Besonderheiten des C4, der den Passagieren aber auch eine Menge Platz bietet. Davon können sich selbst großgewachsene Hinterbänkler überzeugen, die ihre Beine noch bequem unterbringen und in Sachen Kopffreiheit nichts zu mäkeln haben. Das Gestühl indessen könnte ein wenig straffer gepolstert sein und auf den beiden vorderen Sesseln mehr Seitenhalt geben.
Der Kofferraum ist mit 320 Litern nicht übermäßig groß, lässt sich aber leicht bestücken und bei Bedarf bis auf 1023 Liter erweitern. Die asymmetrisch geteilte Rückbank ist kinderleicht vorklappbar. Soll eine ebene Ladefläche entstehen, müssen jedoch zunächst die Sitzkissen separat in die Senkrechte gebracht werden.
Ob vollgepackt oder nur mit einer Person besetzt - werkelt unter der Haube wie in diesem Fall der 109 PS starke 1, 6 Liter Diesel im 110 HDi, dann geht es überaus munter voran. Der mit einem Partikelfilter ausgestattete Common-Rail-Selbstzünder zieht auch bei niedrigen Drehzahlen kräftig durch, bleibt dabei in allen Lebenslagen erfreulich leise und laufruhig. Der Verbrauch pendelt sich selbst bei richtig kalten Temperaturen und mit Winterbereifung bei 7,1 Litern ein.
Das Fahrwerk haben die Citroën-Techniker eher komfortabel denn straff abgestimmt. Weich ist es deshalb aber nicht geworden. Der C4 zieht spurtreu seine Bahn, liegt auch in schnellen Kurven richtig gut in der Hand und stellt den Fahrer vor keine Probleme. Nur ganz schnelle Richtungswechsel mag die Limousine nicht so gerne.
In Sachen Sicherheit ist der C4 mit ESP, ABS und Airbags rundum bestens gerüstet. Und wer sich für die Confort-Variaante entscheidet, kann sich auch über fehlenden Komfort nicht beschweren.Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 02.04.2005