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Bodenwellen bremsen Kradfahrer

Landesbetrieb Straßenbau erhöht Verkehrssicherheit an Landstraßen

Ein Minister als Monteur: Ein Unterfahrschutz wird an den Schutzplanken angebracht.
Bielefeld/Kalletal (WB/ewp). Mehr Sicherheit für Motorradfahrer hat NRW-Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD/Herford) gefordert. »Ich bin davon überzeugt, dass insbesondere der neue Unterfahrschutz - eine innovative und bundesweit bislang einmalige Idee - sich sehr schnell verbreiten wird«, sagte der Minister jetzt bei einem Ortstermin an der Bundesstraße 514 in Kalletal-Kaldorf (Kreis Lippe).
Da für gestürzte Motorradfahrer insbesondere die für Pkw und Lkw aufgestellten herkömmlichen Schutzplanken ein hohes Verletzungsrisiko darstellen, ergreift der Landesbetrieb Straßenbau schon seit Jahren an für Motorradfahrer gefährlichen Stellen besondere Schutzmaßnahmen. Je nach örtlicher Gegebenheit werden zum Beispiel Schutzplanken ganz entfernt oder es wird ein sogenannter Unterfahrschutz unter vorhandenen Schutzplanken angebracht. Biker, die unter der Schutzplanke durchrutschten und auf die Stützpfosten der Planken prallten, verletzten sich meist sehr schwer.
An der Bundesstraße 238 zwischen Lemgo und Hohenhausen im Kreis Lippe hat der Landesbetrieb jetzt auf einer Strecke von 200 Metern zusätzliche Schutzplanken unter die vorhandenen Distanzschutzplanken montiert. An der B 514 im Kalletal seien noch weitere Maßnahmen erforderlich gewesen, teilte der Landesbetrieb gestern mit. In der sogenannten »Todeskurve« habe es in den vergangenen Jahren immer wieder Motorradrennen, mit großer Resonanz beim Publikum gegeben, leider aber auch mit sehr gefährlichen Situationen und Todesfällen. Deshalb sorgten seit einem Jahr extra eingebaute Bodenwellen für eine angepasste Geschwindigkeit insbesondere der Zweiradfahrer. Inzwischen würden keine Motorradrennen mehr stattfinden, sagte Sven Johanning vom Landesbetrieb Straßenbau dieser Zeitung. Minister Horstmann: »Diese Maßnahmen können Leben retten. Sie erhöhen deutlich die Sicherheit für Motorradfahrer, die auf einer kurvigen Straße stürzen.«
Nach Angaben von Johanning sei das Unfallrisiko der Motorradfahrer, gemessen an der Kilometerleistung achtmal größer als das der Autofahrer. Allein in Nordrhein-Westfalen würden jährlich mehr als 140 Biker tödlich verunglücken und mehr als 5000 verletzt. Überwiegend ereigneten sich die folgenschweren Unfälle auf Landstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften.

Artikel vom 22.03.2005