22.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Formel 1: Bei Toyota nichts mehr unmöglich


Sepang (dpa). Als der Wechsel von Ralf Schumacher zu Toyota feststand, war das Urteil schnell gefällt. Während der 29-Jährige von einer neuen Herausforderung sprach, schimpften die vielen Kritiker, der letztjährige Williams-BMW-Piloten habe sich für das Geld und gegen die Karriere entschieden.
»Ich kenne die Formel 1 seit acht Jahren. Mir war klar, dass es bei Toyota irgendwann aufwärts geht. Das Potenzial dort ist riesengroß«, sagt Schumacher. Nach dem Großen Preis von Malaysia am Sonntag darf er sich bestätigt fühlen, auf das richtige Team gesetzt zu haben. Sein italienischer Teamkollege Jarno Trulli fuhr mit Rang zwei den ersten Podiumsplatz für Toyota ein, Schumacher selbst komplettierte als Fünfter das bisher beste Ergebnis der Japaner seit ihrem Formel-1-Einstieg 2002. »Das war der erste von vielen Podestplätzen«, sagte Teamchef Tsutomu Tomita.
Für Toyota scheint nun auch in der Formel 1 nichts mehr unmöglich. Das Team, das wie Ferrari seine Formel-1-Autos mit eigenem Knowhow unter einem Dach baut, ist nach drei Jahren endlich ein ernstzunehmender Rivale geworden. »Für uns alle ist das eine große Erleichterung«, sagte Technikchef Mike Gascoyne, der im Dezember 2003 von Renault gekommen war. Angeblich investieren die Japaner 400 Millionen Euro pro Jahr in ihr Formel-1-Projekt - so viel wie kein anderes Team.
51 WM-Punkte hat Toyota seit dem Debüt eingefahren - zwölf davon allein in diesem Jahr. Platz zwei in der Teamwertung hinter Renault (26) sorgt in der Konzernzentrale in Japan erst einmal für Ruhe. »Wenn wir so weiter machen, dann haben wir die Chance, die dritte Kraft zu werden«, glaubt Ralf Schumacher, der sich sein Engagement mit angeblich 17 Millionen Dollar hat versüßen lassen.

Artikel vom 22.03.2005