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Einkommen voll versteuert

Steuerzahlerbund weist Vorwürfe gegen Däke zurück

Das Verbandspräsidium steht hinter Däke.

Berlin (AP). Der Bund der Steuerzahler hat den Vorwurf überzogener und undurchsichtiger Gehaltszahlungen an seinen Präsidenten, Karl-Heinz Däke, zurückgewiesen. Das Präsidium bestätigte gestern, dass Däke jährlich brutto 185 279 Euro bezieht. Dieser Betrag setzt sich demnach aus dem Präsidentengehalt von 134 176 Euro sowie aus Däkes Bezügen als Vorstandsmitglied des NRW-Landesverbandes zusammen. Die Summen seien den Aufsichtsratsgremien bekannt. Der Steuerzahlerbund erklärte, dass Däkes Präsidentengehalt »aus haushaltstechnischen Gründen« im Verhältnis 60 zu 40 auf den Präsidialhaushalt und das Karl-Bräuer-Institut aufgeteilt werde. Der Präsident sei »satzungsgemäß« Vorsitzender des verbandseigenen Instituts. Der Verband betonte, dass sich Däkes Präsidentenbezüge an denen eines Bundestagsabgeordneten orientierten. Die Bezüge würden von Däke, der sein Amt hauptberuflich ausübt, voll versteuert. Eine steuerfreie Aufwandspauschale wie für Abgeordnete erhalte er nicht. Auch seine Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bezahle Däke aus eigener Tasche. Aus Vorträgen und Aufsätzen erhalte der Präsident zudem Honorare von jährlich zwischen 10 000 und 15 000 Euro. Eine bis Ende 2004 gezahlte Beiratsvergütung der Hamburg-Mannheimer-Versicherung habe er für kulturelle Zwecke gespendet.
Dennoch verlangte die SPD den Rücktritt des Verbandspräsidenten. »Der Pharisäer Däke sollte seinen Hut nehmen«, erklärte Fraktionsvize Joachim Poß. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden prüft ein Ermittlungsverfahren gegen Däke. Das berichtete die »tageszeitung«. Grundlage sei eine anonyme Anzeige, in der Däke Untreue und Amtsmissbrauch vorgeworfen werde.

Artikel vom 22.03.2005