21.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wir wollen ein Zeichen setzen«

Katholische Kirchengemeinden feiern Gottesdienst in der Universität

Von Manfred Matheisen und
Carsten Borgmeier (Fotos).
Bielefeld (WB). Mit der Palmweihe und einem Festgottesdienst im Auditorium Maximum der Universität hat der Pastoralverbund »Im Bielefelder Westen« am gestrigen Palmsonntag seine Glaubenswochen unter dem Motto »Brücken bauen« abgeschlossen.

Mehr als 800 Menschen folgten der Einladung der katholischen Kirchengemeinden Christkönig und Heilig Geist zu einem Gottesdienst an ungewöhnlichem Ort. Sie erlebten eine beeindruckende Messfeier. Im Mittelpunkt stand die Passion. Im Anschluss an die den Gottesdienst traf man sich in der Uni-Mensa zum »Fest der Kulturen«, bei dem Gemeindemitglieder aus aller Herren Länder mit Musik, Tänzen und kulinarischen Spezialitäten erfreuten.
Der Duft von Weihrauch durchzog die Zentrale Halle, als die Pfarrer Dr. Dr. Markus Jakobs und Karl-Josef Auris, Pfarrer i. R. Ludwig Hoffmann und Pater Eberhard Neugebauer hinter der Messdienerschar einzogen, die Palmwedel in den Händen trug. Als gutes Zeichen der Ökumene ist zu werten, dass der Bläserchor der evangelischen Matthäusgemeinde unter der Leitung von Heiner Rose die musikalische Begleitung übernahm.
Im Auditorium Maximum stellten mehr als 20 Mitglieder der beiden Gemeinden in einem Passionsspiel, das von Pfarreferentin Mechthild Grunenberg einstudiert worden war, das Leiden und Sterben Christi dar. »Wir wollten damit eine alte Tradition aufnehmen«, sagte Frau Grunenberg.
»Tod und Auferstehung sind die zentralen Ereignisse unseres Glaubens, sagte Pfarrer Karl-Josef Auris in seiner Predigt, in der er das Geschehen von Jerusalem aufnahm. Christus habe in jenen Tagen alles schreckliche erlebt, was möglich sei: den Verrat von Judas, die Verleumdung durch Petrus, den »blanken Opportunismus« derer, die zunächst »Heil Dir König« und wenig später »kreuzige ihn« gerufen hätten, und letztlich Geißelung und Kreuzigung. Dennoch: »Christus ist aus all dem als Sieger hervorgetreten.« Er habe das Leid für uns Menschen auf sich genommen. Und wir könnten heute unser Leid in seine Hand legen: »Wir spüren dann, dass da eine Hand ist, die uns trägt.«
Der Gottesdienst und das anschließende »Fest der Kulturen« bildeten den Abschluss von zwei Glaubenswochen, in denen die beiden Kirchengemeinden vielfältige Veranstaltungen angeboten haben - von Meditationen über Kinderbibeltage und einen Jugendabend bis zur Wanderung entlang des Weges, der die beiden Kirchengemeinden in Dornberg und Gellershagen miteinander verbindet. Patres des Redemptoristenklosters Bous im Saarland begleiteten die Tage.
»Wir sind sehr froh über die große Resonanz«, resümierte Pfarrer Auris. »Die Begegnungen haben uns alle gestärkt.« Mit dem Gottesdienst in der Universität sei man bewusst aus den Kirchen hinausgetreten: »Wir wollten ein Zeichen setzen um zu zeigen, wie lebendig Gemeinde sein kann«.

Artikel vom 21.03.2005