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In der Kroko-Bar
geht es mächtig rund

Westfälische Kammerspiele feiern 20er-Jahre

Kerstin Westphal als männermordender Vamp: »Ich bin von Kopf bis Fuß«. Am Klavier begleitet Gerhard Gemke. Foto: Voß/Kammerspiele

Von Andrea Pistorius
Paderborn (WV). In der »Bar zum Krokodil« geht's rund: Dort singen Putzfrau und Kellner, Garderobiere und Blumenmädchen, weil die Künstler abgehauen sind. Und das Paderborner Publikum hat einen Riesenspaß daran.
Mit der Zwanziger-Jahre-Revue von Reinhard Deutsch werden die Westfälischen Kammerspiele ganz sicher auch jene Theaterfreunde ansprechen, die nicht für jedes Schauspiel zu begeistern sind. Bei der Premiere der aus 33 Nummern bestehenden Show am Wochenende amüsierten sich die Zuschauer königlich und spendierten jede Menge Zwischenapplaus.
Regisseurin Helga Wolf präsentiert jedes einzelne der Lieder aus den verrückten Jahren zwischen Kaiserreich und Hitlerdiktatur als szenische Miniatur. Mal ist auf der Bühne eine Geistersitzung, dann ein Amazonensturm und schließlich ein einsamer Tango zu sehen. Kostüme und Requisiten wechseln in rasantem Tempo und das achtköpfige Ensemble samt Pianist spielt sich Stück für Stück warm. »Die zersägte Dame« amüsiert ebenso wie »Luise« und »Veronika« und wenn zum Schluss alle »Das gibt's nur einmal« singen, dann könnte die Show noch einmal von vorn beginnen.
Es mag den Schauspielern bei ihren Vorträgen an stimmlichen Qualitäten fehlen, doch dieses Manko machen sie allemal durch mitreißende Spielfreude wett.
Karten sind unter der Telefon 05251/88-2634 erhältlich.

Artikel vom 21.03.2005