21.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Soccer-Nächte« bauen viele Aggressionen ab

Für Kinder und Jugendliche tolles nächtliches Freizeitangebot im Senner Schulzentrum

Senne (mcs). Fußball spielen, um Aggressionen abzubauen. So lautet das Konzept der im Winter alle vierzehn Tage in der Turnhalle am Senner Schulzentrum durchgeführten »Soccer-Nächte«. Freitag ging die zweite Saison zu Ende. Zufrieden blicken die Veranstalter zurück.
Zwischen 60 und 120 vornehmlich türkischstämmige Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren nahmen an den seit November in Senne veranstalteten Fußballabenden teil. Träger des Projekts zu Deeskalation und Stressabbau sind Jugendeinrichtungen aus dem Bielefelder Süden.
Unter der Schirmherrschaft von Bezirksjugendpfleger Wolfgang Rietschel haben sich die Sportfreunde Sennestadt, das Matthias-Claudius-Haus, das Jugendzentrum Luna, die Häuser der Offenen Tür (HoT) Zefi, Christusgemeinde und Ummeln sowie das Jugendzentrum Stricker als Ausrichter zusammengefunden. Außer der wechselseitig in Senne und Sennestadt« durchgeführten »Soccer-Nacht“ betreuen die Institutionen ein weiteres, wöchentliches Projekt an der Rosenhöhe.
»Während der Fußballabende herrscht immer große Harmonie. Die Jugendlichen haben sich super im Griff«, sagt Mitveranstalter Axel Bartelsmeier vom HoT Zefi. Turnierpläne für die Spielabende stellten die Teilnehmer - ohne Konflikte - in Eigenregie auf. Den Betreuern Adriano Fenu und Bülent Ronaer komme deshalb zumeist nur eine passive Beobachterrolle zu. Für eine Partie stünden immer zwei Teams von je sechs bis acht Mann für jeweils sieben Minuten auf dem Platz. Die Zeit sei relativ kurz bemessen, damit möglichst jede Mannschaft gegen jede andere antreten könne.
»Wenn es zwischen den Jugendlichen knallt, dann wenigstens unter Aufsicht«, fasst Bettina Stritzke vom HoT Christusgemeinde eine weitere Intention der »Soccer-Nächte« zusammen. Durch die regelmäßigen Spielabende gelänge es hervorragend, die Teenager von der Straße zu holen. Bisher habe es dabei keine ernsthaften Rangeleien gegeben und auch Sportunfälle seien bisher - zum Glück - nicht passiert.
Mit dem Zapfenstreich um Mitternacht sind die Sportabende für die Veranstalter aber noch nicht gelaufen. »Mit Hilfe zahlreicher motorisierter Ehrenamtlicher bringen wir die erschöpften Jugendlichen nach den Veranstaltungen auch noch wieder sicher nach Hause«, so Axel Bartelsmeier.
Die nächste »Soccer-Saison« beginnt voraussichtlich wieder Ende Oktober. Während der Sommermonate finden keine Fußballnächte statt.

Artikel vom 21.03.2005