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Courage in sechs
Minuten verspielt

Regionalliga: Hamm - Bielefeld 34:24

Bielefeld (WB/jm). Nach sechs Minuten waren alle mutigen Vorhaben nur noch graue Theorie. Weil die Werfer der HSG Bielefeld beim Regionalliga-Spitzenreiter ASV Hamm in der Anfangsphase ängstlich und verklemmt statt selbstbewusst und locker auftraten, gipfelte der 0:7-Fehlstart in eine verdiente 24:34 (12:19)-Packung.

»Es ist kein Beinbruch, in Hamm zu verlieren. Aber die Art und Weise stört mich«, meinte Trainer Heiko Holtmann unzufrieden. Weil der Angriff zunächst versagte, war die ungewohnte 6:0-Deckungsformation mit offensivem Vorgehen gegen die Außen, mit der Holtmann Hamm überraschend wollte, nur Makulatur. Hamms erste und zweite Welle bestrafte den Bielefelder Angsthasenhandball. »Es kam wie befürchtet. Hamm war nach der Niederlage in Korschenbroich auf Wiedergutmachuung aus, und wir waren die Leidtragenden«, lobte Holtmann die engagierte, geschlossene, konzentrierte und effektive Leistung des Spitzenreiters, der zu Hause weiterhin ohne Punkteverlust ist.
Bei den Gästen hielt Alexandros Katsigiannis sein ASV-Versprechen und pausierte. Sven-Eric Husemann erwischte einen rabenschwarzen Tag. Erschwerend kam hinzu, dass Dennis Gote nach 22 Minuten einen Schlag aufs Brustbein erhielt und nicht mehr weiterspielen konnte. In Minute 45 war auch Schluss für Martin Glüer (Pferdekuss). Für ihn rückte Carl-Moritz Wagner auf die »Königsposition«. Michael Boy war am Samstag zu sehr auf sich allein gestellt. An ihm lag's nicht, dass der Rückstand nie weniger als fünf Treffer betrug. Der Kapitän machte das Beste aus der Situation und avancierte mit zwölf Treffern zum auffälligsten Spieler auf dem Feld.
Mit einer ordentlichen Knoblauchfahne - Vater Katsigiannis hatte als Busverpflegung sein auch in Ahlener und Hammer Handballkreisen legendäres Saziki spendiert - wurde die »dritte Halbzeit« beendet.
Am Gründonnerstag (20 Uhr, Heepen) läutet die wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutschte HSG Bielefeld, die als einzige vom unten stehenden Sextett leer ausging, mit einem Heimspiel gegen VfL Eintracht Hagen die Wochen der Wahrheit ein. »Wir müssen auf Teufel komm' raus punkten«, verlangt Heiko Holtmann. Von den ausstehenden sieben Punktspielen absolviert die HSG fünf vor eigenem Publikum.
HSG Bielefeld: Knop (1.-30./Heil (31.-60.) - Bierhake (2), Glüer (3), Boy (12/4), Husemann (2), Gote (2), Mylius (1), Wagner (2), Volmer.
Der Spielfilm: 7:0 (6.), 10:3 (12.), 19:12 (30.), 21:16 (36.), 26:18 (45.), 29:20 (50.), 34:24 (60.).

Artikel vom 21.03.2005