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Lienen bleibt drin

Hannover beendet die schwarze Heim-Serie

Hannover (WB/klü). »Lienen raus« stand auf dem Transparent, das Hannover-Fans vor dem Anpfiff hoch reckten. Nach dem 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach ließen sie das »raus« einfach raus: Da war nur noch »Lienen« zu lesen.
Gut gebrüllt, Trainer: Ewald Lienen gewinnt wieder.

Keine Frage, der Trainer bleibt vorläufig weiter mittendrin im erstklassigen Bundesliga-Geschäft der Niedersachsen.
Nach fünf Heimniederlagen beendete Lienens Mannschaft die schwarze Serie mit einem vor allem auch für ihn ganz, ganz wichtigen Dreier.
Der in Hannover längst nicht mehr unumstrittene Coach tauschte in der Halbzeit genau richtig aus, deshalb wird er nicht »ausgewechselt«. Nach einer miserablen ersten Hälfte, in der Gladbach durch Sverkos (32.) völlig verdient in Führung gegangen war, drohte Heimpleite Nummer 6.
In der Kabine sprach Lienen Klartext: »Da sind ein paar deutliche Worte gefallen.« Er brachte mit Stajner und Kaufman zwei neue Leute, die zu den großen Antreibern werden sollten. Hannover drehte die Partie, Stajner (59.) und Vinicius (73.) erzielten die Treffer zum 2:1-Erfolg.
Ende gut, alles gut? Hannovers Präsident Martin Kind atmete erleichtert auf: »Kompliment an die Truppe, die stark ersatzgeschwächt antreten musste.« Mit Lala, Christiansen, Stendel, Tarnat, Dabrowski und de Guzman fehlten immerhin ein halbes Dutzend Stammspieler.
Außerdem war Kind froh, dass es vorerst keine Trainerdiskussion mehr geben wird: »Wir haben immer hinter Lienen gestanden.«
Wie beruhigend.
In Gladbach steht dagegen der Trainer nicht so bedingungslos hinter seinem neuen Verein. Die Borussen verschenkten nach der Pause fahrlässig den ersten Auswärtssieg der Saison und Dick Advocaat schoss eine volle Breitseite gegen die Führungsetage und die Spieler ab: »Ich kann in drei Monaten auch nicht ändern, was hier schon sechs Jahre lang schief gelaufen ist.« Das hört sich nicht gerade nach guter Zusammenarbeit an.

Artikel vom 21.03.2005