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Uni Paderborn erforscht Urlauber


Paderborn (dpa). Deutsche Urlauber sind besser als ihr Ruf: Die große Mehrheit der Touristen interessiert an ihrem Reiseziel deutlich mehr als nur Sonne, Strand und Spaß. Nur etwa jeder Dritte sei auf sein Vergnügen fixiert und lege keinen Wert auf ein bestimmtes Reiseziel, ergab eine Studie der Universität Paderborn. »Hingegen wollen 71 Prozent reisen, um Land und Leute kennen zu lernen«, sagte Professor Albrecht Steinecke vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Fremdenverkehrsgeographie. »Diese große Mehrheit lässt sich nicht durch Schnäppchenpreise lenken.«
Die Tourismusbranche reagiere auf den Trend und beginne damit, beispielsweise die Einrichtung neuer Hotels landestypischer zu gestalten, schilderte Steinecke. Das Marktforschungsinstitut TNS Emnid hatte für die Studie knapp 2000 Menschen über ihre Reisegewohnheiten befragt. »Je älter die Leute sind, desto eher haben sie Interesse an dem Reiseland, jedoch in unterschiedlicher Intensität.«
Drei von vier Bundesbürgen verreisen jedes Jahr. Langfristig seien jedoch - etwa wegen der Verlängerung der Arbeitszeit in vielen Firmen - eine generelle Verkürzung der Reisedauer und ein Rückgang von Kurzurlauben zu Gunsten von Tagesausflügen zu erwarten. »Seit den 60er Jahren waren nämlich wachsender Wohlstand und sinkende Arbeitszeit die Stellschrauben im Tourismus.«

Artikel vom 21.03.2005