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Kinder fragen »wieso, weshalb, warum«

Zweiter Bildungstag der Arbeiterwohlfahrt für Erzieher


Bielefeld (sg). »Bildung im Kindesalter« war das Thema des zweiten Bildungstages, den die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Träger von mehr als 100 Kinder- und Tageseinrichtungen in Ostwestfalen-Lippe, gemeinsam mit ihren Erziehern und Erzieherinnen durchführte. In einer Fortbildung der praktischen Art lernten alle Anwesenden, wie mit kleinen Experimenten (warum schwimmt Öl auf Wasser immer oben) das Interesse von Kindern an Chemie und Physik geweckt und gefördert werden kann.
»Bildung bedeutet nicht stumpfes Pauken«, sagt Dr. Richard Wagner (Diplom Pädagoge und Theologe aus Trier), »wichtig ist zu verstehen, wie Kinder lernen«. Um die Selbstbildungsphasen von Kindern im Vorschulalter deutlich zu machen, erklärte der Pädagoge die drei wichtige Bildungsebenen. »Zunächst bildet sich die Ich-Ebene, dazu kommt die Ebene der sozialen Kompetenz, in der andere gesehen werden und sich Fragen zu den eigenen Weltansichten entwickeln«, erklärt Dr. Robert Wagner. In diesem Zeitraum sollten Erzieher und Erzieherinnen den Wissensdurst der Kinder unterstützen. Angebote für Bildungsinhalte könnte hier die Naturwissenschaft leisten.
»Die Warum-Fragen der Kinder fördern und solange wie möglich aufrechtzuerhalten ist das Ziel, denn das Potenzial in diesem Alter ist vorhanden. Und auch für den Zugang zu Naturwissenschaften ist der Zeitpunkt im Vorschulalter ideal«, sagt Prof. Dr. Gisela Lück (Fakultät für Chemie an der Universität Bielefeld). Das Tempo in diesem Lernprozess bestimmt jedes Kind selbst.
Seit der Veröffentlichung der PISA-Studie steht die Arbeit in Kindertageseinrichtungen im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden »schöpft die AWO den Personalschlüssel so weit wie möglich aus«, sagt Heike Brünnich (Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen der AWO.

Artikel vom 21.03.2005