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Der Glanz des Mittelalters

Kostbarer Kelch wurde neu vergoldet


Bielefeld (bp). Rechtzeitig zu Beginn der Karwoche und zum Osterfest wurde ein 600 Jahre alter Abendmahlkelch aus dem Besitz der Neustädter Marienkirche neu vergoldet. Juwelier und Goldschmiedemeister Hans-Dietrich Schlüter spendete die Goldauflage und die Arbeitsstunden in seiner Werkstatt. Zu dem Kelch gehört eine Patene (Hostienschale), die Schlüter bereits im Oktober 2005 neu vergolden ließ. Pastor Alfred Menzel betont, dass die kostbaren liturgischen Gerätschaften nicht museal seien, sondern an hohen kirchlichen Feiertagen genutzt werden - der Kelch in seinem buchstäblich neuen Glanz erstmals wieder im Gottesdienst am Gründonnerstag, 24. März, um 20 Uhr. Für Pastor Menzel sind Abendmahlkelch und Hostienschale Symbole der Kontinuität des Glaubens über die Jahrhunderte hinweg: »Er ist ein Zeichen für die Weitergabe des Glaubens von Generation zu Generation.« Die Kirche besitzt noch einen älteren Kelch aus dem Stiftungsjahr des Gotteshauses 1293, dazu einen Kelch von 1893 und acht Kelche aus den 1960er Jahren. Kelch und Patene weisen identische Weihekreuze auf. Gestiftet wurden sie zu Zeiten des Wilhelm von Berg (1382-1428), der mit seiner Frau Adelheid in Neustadt Marien unter einem prachtvollen Grabmal beigesetzt wurde.

Artikel vom 19.03.2005