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Als Dankeschön eine Spende


Für Monika Seppmann (59) war die Spende Ehrensache und Herzensangelegenheit. »Ich habe hier in diesem Haus sehr viel menschliche und medizinische Hilfe erfahren. Vielleicht kann ich ja mit meiner Spende einen Beitrag leisten, diese Einrichtung ein kleines Stück weit zu unterstützen«, sagt die langjährige Chefsekretärin der Stadtwerke und überreichte Prof. Joachim Volz und Oberärztin Dr. Angelika Cervelli einen Scheck über 1300 Euro für das Brustzentrum in den Städtischen Kliniken Mitte. Volz, Chefarzt des Zentrums für Frauenheilkunde: »Während meiner Tätigkeit in diesem Hause ist es die erste Spende dieser Art.« Immerhin handelte es sich bei der Aktion von Monika Seppmann um eine reine Privatangelegenheit.
Nach 20-jähriger Tätigkeit bei den Stadtwerken hatte die Sekretariatschefin von Wolfgang Brinkmann auf Abschiedsgeschenke verzichtet, wollte eigentlich gar keine offizielle Verabschiedung. Weil das aber nicht klappte, verriet sie augenzwinkernd, legte sie sofort die Spielregeln fest: keine Blumen, keine Präsente. Dafür aber sehr gern Geldgeschenke. Die erreichten 1135 Euro stockte die frisch gebackene Pensionärin auf 1300 Euro auf und übergab sie jetzt im Brustzentrum in Mitte.
Die eigene Erkrankung hatte Monika Seppmann dazubewogen, diese Art eines kleinen Dankeschöns zu wählen. Dringend benötigt werden Geldspenden nicht nur, weil die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland rapide zunimmt und für die betroffenen Frauen einen erheblichen Einschnitt ins bisherige Leben bedeutet.
Im Brustzentrum arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachdisziplinen, eine Psychoonkologin und erfahrene Pflegekräfte Hand in Hand, um Patientinnen trotz schwerer Erkrankung optimale Lebensqualität zu ermöglichen. Oberärztin Dr. Angelika Cervelli konnte Monika Seppmann sogar schon verraten, wofür zuindest ein Teil der Geldspende verwendet wird. Es soll ein neuer und höchst funktioneller Apparat für schnelle und schmerzlose Entnahme von Gewebeproben angeschafft werden. Monika Seppmann: »Vor drei Jahren war dafür noch eine Operation und zehntägige Wartezeit auf das Ergebnis nötig. Vielleicht finden sich ja Nachahmer, die ebenfalls dem Brustzentrum mit persönlichen Spenden helfen.«-md-

Artikel vom 19.03.2005