18.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Kirchen gedenken
Dietrich Bonhoeffers

Zweitägige Veranstaltung in Sennestadt

Sennestadt (WB). »Kirchen im Dritten Reich« ist das Thema einer zweitägigen oekumenischen Veranstaltungsreihe anlässlich des 60. Todestages von Dietrich Bonhoeffer am Freitag, 8. April, und Samstag, 9. April, in der Jesus-Christus-Kirche am Fuldaweg.

Im Morgengrauen des 9. April 1945 wurde der evangelische Theologie Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg erhängt - wenige Tage vor Kriegsende. Mehrere Jahre schon hatte er aufgrund seiner Verbindungen zu Widerstandskreisen gegen Hitler in verschiedenen Gefängnissen der Gestapo eingesessen.
Als das Hinrichtungskommando in seiner Zelle erschien, sagte er zu einem Mitgefangenen: »Dies ist für mich das Ende, aber auch der Anfang.« Durch seine mutige und klarsichtige Haltung gegen die Verbrechen des Nationalsozialismus war er zu seiner Zeit innerhalb der Kirche ein einsamer Rufer mit nur wenigen Mitstreitern.
Der 60. Todestag von Dietrich Bonhoeffer ist für die drei christlichen Kirchengemeinden in der Sennestadt ein Anlass, über Bonhoeffers Leben und Denken sowie über den Weg der Kirchen im Dritten Reich zu informieren.
Der Sennestädter Theologe Dr. Manuel Schilling und der Sennestädter Historiker Dr. Andreas Liese, die zu diesem Thema promoviert haben, sowie der Theologieprofessor Ulrich Wagener aus Paderborn halten Vorträge über die beiden Großkirchen (katholische und evangelische Kirche) und die evangelischen Freikirchen während der Zeit des Nationalsozialismus.
Eine Schlussdiskussion der Referenten mit dem Publikum gibt die Gelegenheit, auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Geschichte der genannten Kirchen in jener Epoche einzugehen. Zudem ist Freitagabend in der Auftaktveranstaltung der Film über Dietrich Bonhoeffer »Die letzte Stufe« (mit Ulrich Turkur und anderen und ausgezeichnet mit verschiedenen Preisen) zu sehen.

Artikel vom 18.03.2005