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Hobbykünstler
im »Strudel
der Fantasie«

Ausstellung im Brackweder Pavillon

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). »Es ist schon erstaunlich, was manche Menschen können«, sagt Brackwedes Bezirksamtsleiter Egon Schäffer. Ab kommenden Sonntag, 20. März, zeigen bis zum 17. April 25 Hobbykünstler nicht nur aus der Region im Pavillon des Bezirksamtes erneut, was sie »drauf« haben.

Die Präsentation der »Brackweder Kulisse« hat Tradition. Seit mittlerweile 20 Jahren bestücken Männer und Frauen, die in ihrer Freizeit malen, töpfern, Skulpturen oder andere Dinge erstellen, den Glasbau an der Germanenstraße. Auch diesmal gab es wieder mehr Bewerber Ñ nämlich 60 Ñ als Platz vorhanden ist. »Niemand muss aber meinen, er käme nicht dran«, beruhigt Schäffer, »viele derjenigen, die jetzt nicht mit dabei sind, werden auf jeden Fall im nächsten Jahr berücksichtigt«.
Zehn mal zwei Stellwände, drei Vitrinen, zwei Tische, verschiedene Sockel und der Boden stehen den 18 Frauen und sieben Männern überwiegend aus Bielefeld, aber auch aus Schloß Holte-Stukenbrock und Berlin für die Ausstellung ihrer Werke zur Verfügung. Bilder, Teddys, Glasmosaike, Holzskulpturen, Porzellan, Seidenbilder und selbst Schmuckdosen sowie Schatullen dürfen bestaunt und auch erworben werden. Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz wird die Ausstellung Sonntag, 11.15 Uhr, eröffnen.
Reges Treiben herrschte rund um den Pavillon bereits in den vergangenen Tagen. Angelika Manski (früher Tessun, inzwischen aber frisch verheiratet) leistete und leistet wertvolle Hilfestellung, ist kompetente Ansprechpartnerin in allen Fragen. Per Taxi kamen die Bilder von Margarete Altenhöner, der Seniorin unter den Ausstellenden, zu denen in Person von Rosemary Audemkampe diesmal auch ein (CDU-)Mitglied der Brackweder Bezirksvertretung gehört. Klaus Kobusch lieferte »Hahn, Skorpion und Spinne« an, Schweißarbeiten aus Metallresten. Die »Weltkugel« soll bis Sonntag ebenfalls noch eintreffen. Sie bildet einen echten Kontrast nicht nur zum »Mensch aus Goldregenholz«.
Ivan Gejko war gestern Morgen damit beschäftigt, seine drei Bilder (Öl und Acryl) und zwei Radierungen so zu positionieren, dass der Betrachter seine Freude selbst am »Koma« hat. »Das ist der Zustand, in dem sich Menschen befinden, zum Beispiel kurz vor dem Sterben«, erklärt der 29-jährige Bielefelder den Titel. »Alles, was nicht echt ist, stürzt zusammen.« Er kam vor neun Jahren aus Kasachstan, hat das Abitur nachgeholt und möchte demnächst an der Kunsthochschule in Hildesheim Grafik und Design studieren.
Hauptstadt-Flair bringt Janine Schiller (Jahrgang 1984) mit nach Brackwede. Die gebürtige Magdeburgerin lebt in Berlin und hatte von ihrer Tante in Enger von der »Brackweder Kulisse« und der Ausstellungsmöglichkeit hier erfahren. »Waterskin« (so ihr Künstlername) entfacht einen »Strudel der Fantasie«.

Artikel vom 18.03.2005