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»Ich brauche in diesem Jahr Renn-Glück«

Der Klassiker Mailand - San Remo: Erik Zabel nicht im Favoritenkreis


Mailand (dpa). Der schon vier Mal erfolgreiche Stammgast der Klassiker-Premiere Mailand - San Remo betritt am Samstag Neuland. Erik Zabel geht zum ersten Mal ohne einen einzigen Saisonsieg als »Muntermacher« an den Start. Nicht nur deshalb scheint der 34-jährige Berliner erstmals seit vielen Jahren nicht zum engsten Favoritenkreis zu zählen.
Aber: Der ewige Klassiker Mailand-San Remo ist für Zabel so etwas wie die Tour für Lance Armstrong. Auch wenn er bei der Generalprobe Tirreno-Adriatico die Kreise der großartig aufgelegten Oscar Freire und Alessandro Petacchi nicht stören konnte - oder wollte.
Mit Poker hätte das nichts zu tun gehabt, meinte das T-Mobile- Ass: »Wenn es gegangen wäre, hätte ich da vorne mit reingehalten.« Zum ersten Mal in seiner Karriere bremst die angeschlagene Gesundheit den Eifer des Marathon-Mannes, der seit über zehn Jahren auf Top-Niveau fährt. »In Valencia habe ich mir eine Erkältung eingefangen, die gerade knapp überwunden ist.
Außerdem macht mir meine Fersenbein- Fraktur vom Oktober immer noch zu schaffen. Das linke Bein ist irgendwie noch schwächer. Sonst konnte ich im Dezember schon mit Kraft trainieren, diesmal nur rollen. Schnellkraft und Spritzigkeit fehlen«, gab Zabel ein Bulletin vor seinem Lieblingsrennen.
Vorjahressieger Freire, der dem Deutschen im März 2004 den Sieg in San Remo nur wegschnappte, weil Zabel auf der Via Roma zu früh jubelte, und Petacchi sind für die 294 Kilometer am Samstag die »Fünf-Sterne-Favoriten« des T-Mobile-Kapitäns. Für ihn stelle sich die Situation »diesmal ganz anders als sonst« dar: »Zum ersten Mal brauche ich Rennglück«, meinte Zabel, der mit seinem Team nach Tirreno-Adriatico auf halbem Weg zum Start in Imola letzte Trainings-Runden drehte.

Artikel vom 19.03.2005