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Leipziger Buchmesse erlebt Besucheransturm

Verbotene DDR-Literatur vorgestellt - 16 Autoren aus Korea werben für ihr Heimatland


Leipzig (dpa). Mehrere Zehntausend Besucher haben gestern für einen gelungenen Auftakt der Leipziger Buchmesse gesorgt. Schon eine halbe Stunde vor Öffnung war die gläserne Eingangshalle vor allem mit jungen Besuchern gefüllt. Der erstmals vergebene Preis der Leipziger Buchmesse ging an Terézia Mora (Belletristik), Rüdiger Safranski (Sachbuch/Essayistik) und Thomas Eichhorn (Übersetzung). Die Auszeichnung ist jeweils mit 15 000 Euro dotiert. Mora erhielt den Preis für ihren Roman »Alle Tage«, Safranski für »Schiller und die Erfindung des deutschen Idealismus« und Eichhorn für seine Übersetzung von Les Murrays »Fredy Neptune«.
Mit 2142 Ausstellern aus 31 Ländern verzeichnet das »Frühlingsfest der Bücher« (bis 20. März) erneut einen Rekord. Ebenso üppig nimmt sich mit mehr als 1500 Veranstaltungen und 1000 Mitwirkenden das Programm »Leipzig liest« aus, das sich zu Europas größtem Lesefest entwickelt hat. Die Veranstalter rechnen mit gut 100 000 Besuchern.
Die Herausgeber Ines Geipel und Joachim Walther präsentierten gestern die ersten Bände ihrer Buchreihe mit einst verbotener DDR-Literatur. Die Reihe »Die verschwiegene Bibliothek« will die Vitalität der im Widerstand entstandenen Literatur zeigen. 20 Ausgaben sind geplant, als erste liegen »Blende 89« von Radjo Monk und »Jahr ohne Frühling« von Edeltraud Eckert vor.
Mit »Leipzig liest Korea« stellte sich der südliche Teil Koreas als Gastland der Frankfurter Buchmesse (18. bis 23. Oktober) vor. Unter dem Logo »Enter Korea« soll für die koreanische Literatur und Kultur geworben werden, teilten die Organisatoren mit. Der Auftritt von 16 Autoren in Leipzig sei Auftakt für das Koreanische Jahr in Deutschland. In Frankfurt werden sich mehr als 100 Verlage sowie 40 Autoren präsentieren.

Artikel vom 18.03.2005