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Hermann wird
zum Superstar

Volksfest in Detmold am 22. Mai

Von Dietmar Kemper
Detmold (WB). Ein Asterix-Sonderheft, Arminius als Playmobilfigur, ein Festwagen im Kölner Rosenmontagszug: Auf allen Ebenen will die Region Lippe das Jubiläum 2000 Jahre Varus-Schlacht 2009 für sich gewinnbringend nutzen.

»Das Ereignis ist für uns so wichtig wie die Bewerbung um Olympische Spiele«, sagte der Vorsitzende der Lippe Tourismus & Marketing AG, Gerd Przybyla, dieser Zeitung. 87 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie von der Stadt Detmold, dem Kreis und Landesverband Lippe schmiedeten am Mittwoch Pläne für die Feiern, die mindestens 20 Prozent Touristen mehr als in normalen Zeiten anlocken sollen.
Bereits organisiert ist das Volksfest am Hermannsdenkmal am 22. Mai. Dabei werden ein Klettergarten und eine Web-Cam in Betrieb genommen: Mit der Kamera können die Besucher vor imposanter Kulisse übers Internet Bildgrüße in alle Welt verschicken. Bereits am Ostersamstag wagt sich die Lippe Tourismus & Marketing AG in die Höhle des Löwen nach Kalkriese. Anlässlich der Großveranstaltung »Osterleuchten« wird ein Hermannsdenkmal im Miniaturformat in den archäologischen Park bei Bramsche transportiert und auf der Bühne präsentiert. Bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin werde von 2006 an ein Varus-Stand für den Besuch in Ostwestfalen-Lippe werben, kündigte Gerd Przybyla an.
Diese Vorhaben sind genauso unter Dach und Fach wie die Ausstellung zum Mythos Varus-Schlacht und den Germanen, die von Mai bis Oktober 2009 im Lippischen Landesmuseum in Detmold stattfinden und 100 000 Geschichtsfreunde anlocken soll. Am Fuße des Denkmals wird eine Informationstafel angebracht, die die Erläuterungen über den Erbauer Bandel durch eine historische Einordnung der Schlacht ergänzt.
In drei Workshops entwickelten die 87 Repräsentanten der Region weitere Vorschläge: Sie reichen von einem Eis am Stil »Hermann« und der Biersorte »Cherusker« über ein Rockfestifal, Opern, Theaterstücke und ein Internationales Jugendtreffen zum Thema Freiheit bis zu Hermannsfiguren in Überraschungseiern, römischen Kochkursen und Ortsschildern mit der Entfernung bis Rom. »Wir machen Kultur erlebbar, ohne Disneyworld zu kopieren«, betonte Przybyla. Die Resonanz bei den Sponsoren sei »durchweg positiv«, ergänzte die Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung des Kreises Lippe, Heinrike Heil. Sie erklärte: »Wir wollen die breite Masse zum Beispiel durch ÝWetten, dass?Ü am Hermann ansprechen und werden uns bei den Veranstaltungen von Jahr zu Jahr steigern.« Die Vorschläge würden jetzt in Arbeitsgruppen weiterentwickelt.

Artikel vom 18.03.2005