Bremen verpflichtet Arminias Nationalspieler - Kommt Torjäger di Salvo?
Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Die Entscheidung ist gefallen. Patrick Owomoyela wechselt zur neuen Saison zum SV Werder Bremen. Klaus Allofs, der Sportchef des noch amtierenden Deutschen Meisters, bestätigt: »Wir sind uns mit dem Spieler einig. Jetzt müssen in den nächsten Tagen nur noch einige Dinge mit Bielefeld geklärt werden.«
Auf etwa 2,5 Millionen Euro wird die Ablösesumme geschätzt, die Werder auf das Konto der Ostwestfalen überweisen muss. Dafür wird der Jung-Nationalspieler ein Jahr früher aus dem 2006 auslaufenden Vertrag entlassen. Er erhält beim Meister einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009. Wie durchsickerte, ist Bremen der einzige Verein, der für den spektakulären Transfer die Vereinsschatulle so weit öffnet. Schalke, Hertha BSC, Stuttgart und Hamburg zeigten zwar Interesse, schoben aber angesichts der Ablösesumme die Verhandlungen zunächst auf die lange Bank. In Bremen soll Owomoyela die rechte Außenbahn verstärken, wo zuletzt weder Paul Stalteri noch Ümit Davala überzeugen konnten. Schon vor drei Jahren hatte Bremen ein Auge auf »Owo« geworfen. »Damals war es aber noch zu früh. Patrick sollte sich erstmal in einem kleineren Verein durchbeißen«, sagt Owomoyelas Berater Uwe Karthmann und stellt fest: »Owomoyela hat Arminia sehr viel zu verdanken. Durch den vorzeitigen Transfer gibt er jetzt dem Verein einiges zurück.« Für 50 000 Euro wechselte der Spieler vor 18 Monaten vom Regionalligisten SC Paderborn in die Bielefelder SchücoArena. Sollte Bremen jetzt tatsächlich 2,5 Millionen Euro auf Arminias Konto überweisen, wäre es ein Bielefelder Rekord-Transfer. Für die fast gleiche Summe wechselte im Jahr 2000 Giuseppe »Billy« Reina vom DSC zu Borussia Dortmund. Thomas von Heesen sieht Owomoyelas vorzeitigen Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge. »In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Ich hätte Owo gerne gehalten, muss aber auch die finanzielle Seite betrachten und akzeptieren«, gibt Arminias Sportdirektor zu. Als ihn Owomoyela mit der Bremer Offerte konfrontierte, riet er ihm zu: »Werder ist die beste Lösung. Da kannst du dich in einem ruhigen Umfeld entwickeln.« Durch den vorzeitigen Wechsel des 25-jährigen gebürtigen Hamburgers steigen bei Arminia die Chancen, Torjäger Delron Buckley halten zu können. Dem Südafrikaner soll jetzt ein deutlich verbessertes Angebot unterbreitet werden. Nach Skela (Kaiserslautern) und Lense (Nürnberg) ist Owomoyela der dritte Spieler, der Bielefeld am Saisonende verlässt. »Die Wechselspiele werden uns noch ein paar Wochen beschäftigten«, befürchtet Trainer Uwe Rapolder. »Wir müssen aufpassen, dass angesichts der vielen Gerüchte und Spekulationen der Biss nicht verloren geht.« Weit fortgeschritten ist die Verpflichtung des Hannoveraners Nebojsa Krupnikovic. Der 31-jährige zentrale Mittelfeldspieler würde gern bei Arminia einen Dreijahresvertrag unterschreiben, worauf man sich aber in den bisherigen Verhandlungsrunden noch nicht einigen konnte. »In den nächsten zwei Wochen fällt die Entscheidung«, bestätigt Spielerberater Fali Ramadani. Ein Thema in Bielefeld könnte zudem Daniel Bierofka sein. Dazu Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler: »Über die Zukunft dieses Spielers ist noch nicht entschieden.« Sollte der FC Hansa Rostock absteigen, könnte Arminia eventuell in der »Erbmasse« fündig werden. An der Ostsee ist es kein Geheimnis, dass der ehemalige Paderborner Antonio di Salvo gern nach Ostwestfalen wechseln würde, obwohl sein Vertrag bei Hansa auch für die 2. Liga gilt.
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