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FIA präzisiert Regel

Motorwechsel nur nach Ausfall möglich

Sepang (WB). Der Automobil-Weltverband FIA hat vor dem Großen Preis von Malaysia am Sonntag in Kuala Lumpur einen Passus seines neuen Motorenreglements der Formel 1 präzisiert.

So werden die Rennkommissare künftig unterscheiden, ob ein Fahrer das erste von zwei aufeinanderfolgenden Rennen nicht beenden konnte oder es nicht beenden wollte. Nur im ersten Fall wird es künftig erlaubt sein, ohne zusätzliche Strafe für das zweite Rennen einen neuen Motor einzusetzen. Das Verhalten des BAR-Honda-Teams, dessen Piloten Jenson Button (Großbritannien) und Takuma Sato (Japan) beim Saisonbeginn in Japan anstatt das Auftaktrennen am 6. März in Melbourne zu beenden freiwillig in die Box gefahren waren, um in Malaysia jeweils neue Triebwerke verwenden zu können, hatte die FIA zur Präzisierung ihres Reglements getrieben.
Der Geist der neuen Regel sei gewesen, dass der Ausfall im ersten Rennen Strafe genug sei. Künftig würden die Rennkommissare nach einem Grand Prix von den Teams Erklärungen für Ausfälle verlangen. Nur wenn der Ausfall durch einen Unfall entstanden ist oder außerhalb der Verantwortung des Fahrers lag, ist der Motorwechsel erlaubt. In Malaysia wäre es damit Michael Schumacher und dem Mönchengladbacher Nick Heidfeld weiterhin erlaubt, mit einem neuen Triebwerk ins Rennen zu gehen. Die beiden waren in Australien nach einer Kollision miteinander ausgeschieden. Unklar ist in der FIA-Regel allerdings, ob dann in Malaysia für beide ein neuer Zwei-Rennen-Zyklus beginnen oder ob es bei dem Rhythmus vom Saisonbeginn bleiben würde. Sollte mit dem Einsatz eines neuen Motors in Malaysia ein neuer Zyklus bis zum Großen Preis von Bahrain (3. April) beginnen, könnte Schumachers Ferrari-Team den neuen F2005 (mit einem neuen Motor) bereits beim 4. WM-Lauf in Imola (24. April) anstatt wie bisher geplant beim 5. Rennen in Barcelona (8. Mai) erstmals einsetzen. Allerdings nicht schon in Bahrain, wie zuletzt spekuliert wurde.
Unverändert blieben die anderen Eckpunkte und Strafen der neuen Motorenregel. Muss ein Motor an einem Freitag gewechselt werden, werden dem Fahrer zehn Startplätze abgezogen. Findet ein Motorwechsel zwischen Beginn der ersten Qualifikation und dem Rennen statt, muss der Pilot vom Ende des Feldes starten.

Artikel vom 18.03.2005