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»Wir stellen etwas Gutes auf die Beine«

Rudolf Scharping ist der neue BDR-Präsident


Saarbrücken (dpa). Neue Mitglieder gewinnen, das Marketing verbessern und den Kampf gegen Doping forcieren: Rudolf Scharping will als neuer Präsident dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) neuen Schwung verleihen. »Wir werden was richtig Gutes auf die Beine stellen«, kündigte der 57 Jahre alte SPD-Politiker und ehemalige Verteidigungsminister am Samstag nach seiner Wahl bei der Bundeshauptversammlung an. Scharping setzt auf die Unterstützung von Jan Ullrich & Co. »Ohne die Spitzenathleten sind viele Dinge nicht so möglich - wenn überhaupt«, räumte der passionierte Pedaleur ein.
Mit 518 Ja- bei 24 Nein-Stimmen - die ungewöhnlicherweise erst nach dem Sitzungsende ausgezählt wurden - votierten die Delegierten für Scharping. Der Bundestagsabgeordnete, der nach dem Rückzug von Mitbewerber Max Benz (35) nach einer internen Präsentation vor vier Wochen einziger Kandidat war, tritt die Nachfolge von Sylvia Schenk an. Diese hatte das Amt 2001 übernommen, war aber nach Streitigkeiten infolge eines vermeintlichen Dopingfalls, den sie öffentlich gemacht hatte, im vergangenen September zurückgetreten. Bis zu Scharpings Wahl hatte Stellvertreter Fritz Ramseier kommissarisch den Verband geführt.
Nun ist Scharping dran, der in zwei Jahren die Straßen-WM in Stuttgart als BDR-Chef erleben wird. »Wenn ich den Eindruck hätte, ich könnte nichts voranbringen, könnte ich es gleich sein lassen«, sagte er. Im Kampf gegen Doping will er sich an »vernünftige Modelle in der Gesetzgebung« in europäischen Ländern wie Frankreich und Italien orientieren. »Wir sollten mit denen darüber sprechen, die bei uns für die Gesetzgebung verantwortlich sind.«
Zudem sieht sein Konzept eine intensivere Einbindung des Breitensports vor. »Wir haben in Deutschland mehr als 60 Millionen Fahrräder, der Verband hat 125000 Mitglieder - seit fast 10 Jahren ist es dieselbe Zahl. Mal sehen, ob wir ein paar Brücken schlagen können«, meinte er.

Artikel vom 21.03.2005