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35-Tage-Grenze bislang
noch nie überschritten

Feinstaub-Belastung in Bielefeld im Toleranzbereich


Bielefeld (bp). Feinstaub-Alarm in Nordrhein-Westfalen: Neun Städte wurden im Februar ins Umweltministerium eingeladen, aber Bielefeld gehört nicht dazu, denn seit 2002 wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft zwar tageweise überschritten, erlaubt sind aber insgesamt Überschreitungen an bis zu 35 Tagen.
Martin Wörmann, Leiter des Umweltamtes, betonte im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss: »2002 und in den Folgejahren waren es immer weniger Tage, 2004 dreizehn.« Überschreitungen werden, so Wörmann, meist im Winter gemessen, zum Beispiel aber auch Ostern - Auslöser sind dann die Osterfeuer. Oder am 1. Januar nach dem Silvester-Feuerwerk.
In diesem Jahr ermittelte die Messstation Bielefeld-Ost (Hermann-Delius-Straße/Bleichstraße) bereits an acht Tagen erhöhte Feinstaubwerte. Die höchste Belastung mit 76 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde am 25. Februar gemessen. Wörmann: »Ein großräumiges Problem - an diesem Tag wurde an 55 von landesweit 63 Stationen das Tagesmittel überschritten.«
Von Mitte 2005 an nimmt in Bielefeld an der Stapenhorststraße eine zweite Messstation den Betrieb auf. An einer Hauptverkehrsstraße also.
Wörmann räumt ein, dass dort die Werte leicht höher ausfallen könnten, weil Belastungen durch den starken Straßenverkehr dazu kämen.
Häuserschluchten gelten als kritische Bereiche, weil Autoabgase dort nicht so einfach abziehen können. Als ein Hauptverursacher für Feinstaub werden Lastwagen betrachtet.
Das Umweltministerium in Düsseldorf schlägt als Gegenmaßnahmen vor, Stop-and-go-Verkehr durch eine verbesserte Verkehrsplanung zu verhindern; an Tempolimits werde aktuell noch nicht gedacht.
Bielefeld ist vergleichsweise »unbelastet«: In Städten wie Düsseldorf zum Beispiel wurde der Grenzwert im vergangenen Jahr an 108 Tagen überschritten.

Artikel vom 17.03.2005