Von Dietmar Kemper Detmold (WB). Der Frühling macht gesund und glücklich. Er ist die reinste Medizin. »Mehr Licht auf der Netzhaut entfaltet antidepressive Wirkung, außerdem klingen Infektwellen ab«, sagte der Detmolder Allgemeinmediziner Alexander Graudenz gestern dieser Zeitung. Solange die Menschen im Winter in ihren Wohnungen mit ungesunder Heizungsluft eingesperrt waren, sei die Anfälligkeit für krank machende Viren hoch gewesen. Der Frühling mit gestern bis zu 20 Grad stärke den Organismus. Durch die vermehrte Lichteinstrahlung werde in der Zirbeldrüse das Glückshormon Melatonin gebildet, erläuterte Graudenz. Dadurch fühlten sich Männer und Frauen befreit und lebendig. Das UV-Licht sorge darüber hinaus dafür, dass Vitamin D produziert wird, sagte der 63-jährige Arzt. Spuren von Vitamin D nehmen die Menschen beim Verzehr von Käse und Milchprodukten zu sich. Vitamin D-Präparate werden bei der Behandlung von Knochenentkalkung (Osteoporose) eingesetzt. Achtung Allergiker! Jetzt regen sich auch frühe Allergene wie Erle und Haselnuss. Trotz belebender Sonne warnt Alexander Graudenz vor zu viel Euphorie: »Die Menschen sollten nicht dem Hochgefühl folgen und sich zu leicht kleiden.« Denn dann sei der nächste Infekt schon programmiert.
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