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Zum ersten Mal eine Fusion
bei der Feuerwehr Bielefeld

Bethel/Gadderbaum gehen zusammen und ziehen um

Von Jens Heinze (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Eine Premiere steht ins Haus: Zum ersten Mal fusionieren bei der Freiwilligen Feuerwehr zwei bislang selbstständige Löschabteilungen: Bethel und Gadderbaum.

»Ein Gebäude, ein Standort. Und wir haben eine schlagkräftige Abteilung.« Mit diesen Worten bringt Bielefelds Feuerwehrchef Gerhard Wörmann die Premiere auf den Punkt. Die »Blauröcke« aus Bethel - sie feiern in diesem Jahr das 125-jährige Bestehen - und die aus Gadderbaum schließen sich zur neuen Löschabteilung Gadderbaum/Bethel zusammen. Dafür geben sie ihre alten Gerätehäuser an der Friedrich-List-Straße 1 (gegenüber dem »Marktkauf«) und am Karl-Schnitger-Weg 3 in Bethel auf, um an der Ecke Quellenhofweg/An der Tonkuhle in ein nagelneues Feuerwehrgerätehaus zu ziehen. Fusion und Umzug in einem - das hat es, sagt Leitender Branddirektor Gerhard Wörmann, bei Bielefelds Helfern und Rettern noch nicht gegeben.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die Löschabteilungen Bethel und Gadderbaum gehören zu den eher kleinen im Stadtgebiet. 20 Aktive gibt es in Gadderbaum, 23 in Bethel. Und: Die beiden baufälligen, im Jahr 1893 (Bethel) beziehungsweise 1887 (Gadderbaum) errichteten Gerätehäuser liegen gerade einmal 500 Meter auseinander. Wehrchef Wörmann: »Die zwei alten Häuser sind abgängig, eine Renovierung lohnt sich nicht mehr.« Außerdem seien moderne Einsatzfahrzeuge - drei sollen der neuen Löschabteilung zur Verfügung stehen - dort nicht mehr unterzustellen. »Wirtschaftlich macht es einfach keinen Sinn, zwei Abteilungen im kleinsten Bielefelder Stadtbezirk zu betreiben«, lautet sein Fazit.
Etwa 800 000 Euro soll es kosten, auf dem städtischen Eckgrundstück am Quellenhofweg/An der Tonkuhle ein neues, eingeschossiges Feuerwehrgerätehaus mit Großgarage, kleiner Werkstatt, Büro, Schulungs- und Umkleideraum zu errichten. Voraussichtlich Mitte April, so Wilhelm Tucholski vom kommunalen Immobilien-Service-Betrieb, würden die Bauarbeiten beginnen. Vorher müsse noch eine Gasleitung der von Bodelschwinghschen Anstalten vom Grundstück zum angrenzenden Gehweg verlegt werden.
Im Oktober/November soll der rote Klinkerbau mit 440 Quadratmeter Nutzfläche bezugsfertig sein. Dann fusionieren die Löschabteilungen Bethel und Gadderbaum und feiern das 125-jährige (Bethel-)Jubiläum samt Hauseinweihungsparty in einem Rutsch.

Artikel vom 16.03.2005