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Tempo 50 hat sich bewährt


Zu dem Artikel »Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Großstadt« vom 10. März schreibt ein Leser:

Es ist traurig, dass das Thema Verkehrssicherheit immer erst in den öffentlichen Fokus rückt, wenn ein schwerer Unfall passiert ist. Genauso traurig ist es auch, wenn solche Anlässe genutzt werden, handfeste Interessenspolitik zu machen. Dabei sollte man allerdings, wie im Kommentar so zutreffend titelt, »immer schön sachlich bleiben«.
Natürlich wäre es wünschenswert, mehr Geldmittel für Verkehrssicherheit zur Verfügung zu haben. Aber muss dafür der Verwaltungsaufwand erhöht werden, indem eine direkt dem Oberbürgermeister unterstellte Stabsstelle eingerichtet wird? Durch diese Forderung wird in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, dass in Bielefeld Verkehrssicherheitsarbeit bislang nicht stattgefunden hat. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall, was ja auch durch die Zahlen der Unfallstatistiken bestätigt wird. Zahlreiche Fachleute in Stadtverwaltung, Landesbetrieb Straßen.NRW sowie Polizei arbeiten an diesem Thema - und zwar effektiv und in gemeinsamer Abstimmung. Das sollte in diesem Zusammenhang auch ruhig einmal positiv erwähnt werden. Selbstverständlich gibt es immer Fälle von Verbesserungsbedarf.
Aber diese werden auch registriert und im Rahmen der Unfallkommission oder regelmäßiger Verkehrsschauen bearbeitet. Dabei sind auch die Bürger in der Verantwortung, Missstände den Behörden mitzuteilen, um dadurch die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Darüber hinaus gibt es in Bielefeld zahlreiche Verkehrssicherheitsaktionen von Stadt, Polizei oder Verbänden wie beispielsweise dem ADAC. Die im Zusammenhang mit dem tragischen Radfahrerunfall aufgestellte Forderung nach einem flächendeckenden Tempolimit von 30 km/h sowie 40 km/h auf Hauptstraßen wird dadurch nicht sinnvoller, nur weil sie gebetsmühlenartig wiederholt wird. Im Gegenteil: Es ist zu erwarten, dass Gefahrenstellen beispielsweise vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen von Verkehrsteilnehmern nicht mehr bewusst wahrgenommen werden, und dadurch der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird. Nach Ansicht des ADAC hat sich die Regelung mit Tempo 50 in der Stadt und zusätzlichen Tempo 30-Schutzzonen bewährt und sollte daher beibehalten werden.
RALF COLLATZBielefeld

Artikel vom 18.03.2005