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Die richtige Wahl
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Es geht alles so rasend schnell, dass Patrick Owomoyela manchmal selbst schwindelig geworden sein dürfte. Aus der Regionalliga in die zweite Liga. Aus der zweiten Liga in die erste Liga. Aus der ersten Liga in die Nationalmannschaft. Und nun der nächste große Sprung auf der steilen Karriereleiter: Vom Aufsteiger zum Deutschen Fußball-Meister.
Man kann davon ausgehen, dass der 25 Jahre alte Arminia-Profi den richtigen Schritt gemacht hat und in den kommenden vier Jahren gut aufgehoben ist: Es gibt kaum eine solidere Adresse in der Bundesliga als den SV Werder Bremen. Hier wird Owomoyela sicher bald auch seine erste Partie in einem europäischen Wettbewerb bestreiten.
Aber zuerst gibt es noch etwas in Bielefeld zu erledigen. Und das wird der im Sommer scheidende vierfache Nationalspieler nicht außer Acht lassen. Für die Arminen geht es in den nächsten Wochen um die Sahne auf dem Kaffee. Einen erstklassigen einstelligen Tabellenplatz belegte die Mannschaft zuletzt vor 20 Jahren, im Pokal-Halbfinale stand sie noch nie. Viele Anteile daran gebühren auch Owomoyela. Sein Interesse, die zwei Jahre währende Superzeit in Bielefeld mit dem optimalen Erfolg zu krönen, ist groß.
Als »klingende« Erinnerung an den Musik-Liebhaber wird dann eine für Arminia-Verhältnisse spektakuläre Ablösesumme von mehr als zwei Millionen Euro bleiben, die Patrick Owomoyela zu einem der dicksten »Fänge« in der Vereinsgeschichte des DSC macht. Gekostet hat er so gut wie nichts, sportlich und finanziell alles gebracht. So einen Mann sollten die Bielefelder am Saisonende in Ehren nach Bremen entlassen.

Artikel vom 18.03.2005