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Südasien wirbt um Touristen

Viele Hotelanlagen sind wieder geöffnet - ITB in Berlin beendet

Von Marlies Moser
Berlin (ddp). Die von der Flutkatastrophe getroffenen Länder werben derzeit intensiv um neue Touristen. Auf der gestern beendeten Internationalen Tourismus-Börse konnten sich die Messebesucher eingehend über die Aufbauarbeiten informieren.

In den Hallen sorgten Folkloretänze, kulinarische Spezialitäten und Kopfmassagen für großen Andrang an den asiatischen Ständen. Auch die Tourismusverbände engagierten sich für die Unterstützung vor allem der Malediven, Sri Lankas und Thailands.
Nach dem teils dramatischen Buchungseinbruch direkt nach dem Seebeben im Dezember habe es in den betroffenen Gebieten in den vergangenen Wochen Fortschritte gegeben, sagte der Generalsekretär der World Tourism Organization (WTO), Francesco Frangialli. Diese hätten jedoch »noch nicht das Ausmaß, das wir gerne sehen würden«. Die Vertreter der Länder berichteten von großer Solidarität und Hilfsbereitschaft. Die internationale Unterstützung sei überwältigend. Heute sei jedoch eine Touristenreise die beste Form des Spendens, hieß es auf der ITB einhellig. Es gebe weder Seuchen noch Trinkwasserknappheit.
Indonesien hatte bei dem Unglück zwar die meisten Toten zu beklagen, der Tourismus des Landes dürfte sich jedoch schnell wieder erholen. Von der Flutkatastrophe betroffen war vor allem Aceh im Norden Sumatras, ein Gebiet, in dem es so gut wie keinen Tourismus gibt. »Bali liegt weit weg von Sumatra, über 2500 Kilometer«, sagte Indonesiens Tourismus-Vizeminister Udin Saifuddin.
Auf den Malediven sind 71 Hotelanlagen wieder geöffnet. »13 Ressorts werden noch renoviert und in vier Monaten wieder Gäste empfangen«, sagte Hussain Afeef, stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes der Malediven. Für dieses Jahr rechnen die Malediven mit einem Besucherrückgang um 30 Prozent.
Auf Sri Lanka waren die Süd- und Ostküste vom Tsunami betroffen, wobei nur die Südküste zu den touristischen Gebieten der Insel zählt. »Mehr als 80 Prozent der Hotels sind wieder geöffnet«, erläutert Hotelmanager Hiran Cooray.
In Thailand wurde nur der Süden von der Katastrophe überrollt, wie Juthamas Siriwan von der Tourismusbehörde TAT betont. Von großen Schäden betroffen seien Kaoh Lak und die Insel Phi Phi. Hier dürften die Aufbauarbeiten noch länger andauern. Auf Phuket seien die Hotelanlagen dagegen zu 83 Prozent wieder intakt und in der Ferienregion Krabi zu 100 Prozent.
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Artikel vom 16.03.2005