Gut und günstig: Dachausbau erschließt förderungswürdigen Wohnraum
Wohnungen unterm Dach haben eine eigene Note - und das zu bezahlbaren Preisen: Kostet ein Quadratmeter im Hochbau mindestens 1000 Euro, ist er unterm Dach schon ab etwa der Hälfte zu haben. Die Fensterplanung spielt beim Dachausbau eine zentrale Rolle. Orientieren sollte man sich an der DIN 5034. Richtwert ist hier, dass die Gesamtbreite aller Fenster mindestens 55 Prozent der Raumbreite betragen sollte.Foto: Velux
Als Spielzimmer für Kinder ist ein Dachgeschoss ideal. Elektrische Eisenbahn und Lego-Landschaft können einfach stehen bleiben. Weil hier oben mehr Platz vorhanden ist als in herkömmlichen Kinderzimmern, kann sich der Nachwuchs unterm Dach so richtig austoben. Damit er den Eltern aber nicht nur auf den Nerven herumtrampelt, muss der Boden mit einer guten Trittschalldämmung ausgestattet werden. Das Schlafzimmer unter dem Dach einzurichten, ist ebenfalls eine beliebte Möglichkeit, vermittelt es doch Geborgenheit und jenen Hauch von Romantik, den es auf einer Ebene mit den anderen Räumen kaum bieten kann. Das Wohnzimmer nach ganz oben zu verlegen, ist da schon ungewöhnlicher, kann aber durchaus sinnvoll sein, etwa wenn Küche und Wohnzimmer im Erdgeschoss zu einem Familienraum zusammengelegt werden und die Eltern sich das Dachgeschoss als gemütliche Rückzugsoase reservieren. Auch für Raucher ist das eine gute Lösung: Der Tabakrauch verbreitet sich nicht vom Erdgeschoss aus im ganzen Haus, sondern kann gleich durch die Dachflächenfenster abziehen. Leistet man sich zudem eine kleine Dachterrasse, sind lauschige Sommerabende garantiert. Ist eine komplette Dachwohnung geplant, das heißt Küche und Bad müssen installiert werden, ist der Aufwand deutlich höher. Wasser- und Abwasserrohre werden benötigt und der Boden muss wasserdicht versiegelt werden, damit im Falle einer Leckage die Balkendecke keinen Schaden nimmt. Eine wichtige Aufgabe ist auch, Licht in den neu geschaffenen Wohnraum zu bringen. Große Dachflächenfenster sorgen für ausreichend Helligkeit, brauchen aber unbedingt eine gute Verschattung. Vor allem bei Fenstern nach Süden und Westen ist sie unverzichtbar, wenn man auch im Sommer Freude an seinem »Oberstübchen« haben will. Eine Alternative sind Gauben, durch die mehr Wohnfläche entsteht. Allerdings ist auch der konstruktive Aufwand größer, was den Dachausbau verteuert. Außerdem sollte man sich rechtzeitig klar machen, dass Gauben das Gesicht eines Hauses erheblich verändern. Eine stilsichere Planung - am besten durch einen Architekten - ist daher unerlässlich. Zwar hat der Gesetzgeber die Vorschriften für den Dachausbau bereits 1990 vereinfacht, in manchen Bundesländern entfällt sogar die Genehmigungspflicht. Dennoch sollten sich Bauherren bei Bau- oder Denkmalämtern über Vorgaben für den Brand- und Schallschutz sowie in puncto Wärmedämmung beraten lassen. Wichtig: Bundesregierung und KfW-Bank fördern den Dachausbau mit langfristigen, zinsgünstigen Darlehen.
Drucken