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Tänzer als Choreografen: Sieben Stücke zeigen sechs Individualisten

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Sechs Choreografen, sieben Stücke und das komplette Ensemble - das Ballett des Bielefelder Theaters lädt sein Publikum erneut zu Tanz zwischen Debussy und Drumtonic ein.

An sechs Terminen können Ballettliebhaber noch einmal erleben, wie junge Choreografen Tanzstücke ihrer Wahl in Szene setzen - und wie sie gleichzeitig in den Choreografien der Kollegen mittanzen. Das Ensemble löst sich nach Ende der Spielzeit mit dem Wechsel des Chef-Choreografen auf und wird in dieser Zusammensetzung wohl nicht mehr zusammen tanzen.
Alle Choreografen sind Mitglieder des aktuellen Ballettensembles. Sabine Lütz: »Es ist spannend zu sehen, wie es ist, wenn man Ýauf der anderen SeiteÜ steht.« Catherine Petit versichert: »Wir haben alle in gutem Einvernehmen miteinander gearbeitet und haben uns gut vertragen.«
Die jungen Choreografen - das sind Yuko Harada, Sabine Lütz, Caroline Matthiesen, Simona Tartaglione, Paolo Fossa und Eric Thomé - mussten sich nicht nur überlegen, zu welcher Musik sie tanzen lassen wollten. Sie mussten alles selbst machen: von den Probenplänen über die Beleuchtung bis zu den Kostümen aus dem Fundus. Sabine Lütz: »Jeder hat seinen eigenen Stil, den er hier umsetzen kann.«
Jedes der sieben Tanzstücke sei »eigen« und erzähle eine individuelle Geschichte: »Noch nie haben sich zwei Stücke auch nur geähnelt.« Auch die Längen variieren: zwischen drei und 15 Minuten.
Für die Wiederaufnahme hat das Ballettensemble etwa zwei Wochen lang trainiert, denn, so Sabine Lütz: »Die Schritte beherrscht jeder, Kopf und Körper müssen sich nur wieder auf die Choreografie einstellen.«
Aufführungsort ist der Saal im Jakobus-Gemeindehaus an der Jakobusstraße 3/Ostmarkt (zu erreichen auch mit der Stadtbahnlinie 3 Richtung Stieghorst). Pro Vorstellung können 60 Zuschauer die Tanzstücke erleben.
Die Tänzer versichern, dass der Saal abends und mit ungewöhnlicher Beleuchtung »eine neue, schöne Atmosphäre« bekomme. Trotz Wiederaufnahme - sie finden es aufregend. Auch deshalb, betont Sabine Lütz, »weil man den anderen zeigen kann, wie man eine Musik in Bewegung umsetzt«.
Gezeigt werden Choreografien mit den Titeln »Many ways to love«, »Er.wachsen«, »Hibiki«, »Manchmal«, »4 Elemente», »Es ist vorbei« und »Defragmentierte Liebe« - mit Musik unter anderem von »Nirvana« und »Trainspotting«.
Termine sind am 17. März um 20 Uhr, am 19. März um 18 Uhr, am 24. März um 20 Uhr, am 25. März (Karfreitag) um 19.30 Uhr, am 1. April um 20 Uhr und am 2. April um 18 Uhr.
Karten im Vorverkauf gibt es an der Theaterkasse im Neuen Rathaus, Telefon 51 / 54 54.

Artikel vom 16.03.2005