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Eine Niederlage ohne Gegenwehr

Ende der Paderborner Siegesserie

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Das Urteil des Trainers war vernichtend: »Mit dieser Leistung hätten wir gegen kein Team der Regionalliga gewonnen«, war Pavel Dotchev nach der Paderborner 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die Amateure des Hamburger SV sichtlich angefressen.

Der SCP 07 bleibt zwar an der Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga, doch gespielt hat die Mannschaft am Samstag wie eine Elf ohne Hoffnung auf den Klassenerhalt. Ohne Gegenwehr gaben die Paderborner die Punkte ab, verloren das zweite Heimspiel dieser Saison und beendeten damit eine stolze Serie. Seit dem denkwürdigen 0:6 von Dortmund am 9. Oktober 2004 hatte die Dotchev-Elf kein Spiel mehr verloren, in den folgenden zwölf Begegnungen 28 (!) Punkte geholt und den Drittliga-Gipfel gestürmt.
Doch davon war gegen die HSV-Amateure nichts zu sehen. Ohne Druck, ohne Ideen, dafür mit einem Fehlpass-Festival und einer Zweikampfquote, die unterirdisch war - so spielte der SCP und gab zu keiner Zeit auch nur einem der 2295 Besucher im Hermann Löns-Stadion das Gefühl, diese Partie könnte noch gedreht werden.
Ganz anders trumpfte der Hamburger Talentschuppen an der Pader auf. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge war das Team von Trainer Joachim Philipkowski dem Spitzenreiter in allen Belangen überlegen und hatte besonders leichtes Spiel, weil die Gastgeber bei beiden Gegentoren tatkräftige Unterstützung lieferten.
Die verdiente Führung durch Riccardo Baich (31.) legte SCP-Kapitän Alexander Löbe auf. Sein quer gespielter Freistoß landete genau vor den Füßen von Muri Adewunmi, der dann seinen Mittelstürmer auf die Reise schickte. Das Kontertor war der Anfang vom Ende. Entschieden war die Partie, als nach einem Eckball von Alexander Laas (65.) Guido Spork nur zuschaute, wie Stephan Hanke zum 2:0 einköpfte.
Äußerlich ruhig verfolgte SCP-Präsident Wilfried Finke das Geschehen auf dem Rasen, lobte den Gegner (»Fußballerisch mit das Beste, was hier war«) und hoffte auf eine neue Serie: »Wenn wir jetzt wieder zwölf Spiele nicht verlieren, steigen wir auf.«
Den Startschuss kann die Mannschaft bereits am Mittwoch beim FC St. Pauli geben. Allerdings sind die Hamburger Paderborns Angstgegner. Seit dem Zweitliga-Abstieg der Kiez-Kicker gab's drei Spiele, davon verlor der SCP zwei.
SC Paderborn 07: Loboué - Krösche, Bollmann, Eigner, Becker - Cartus, Tomoski, Spork (74. Peitz), Schachten (70. Scherning), Schüßler (53. Vujanovic) - Löbe
Tore: 0:1 Baich (31.), 0:2 Hanke (65.)

Artikel vom 21.03.2005