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Falsch eingeschätzt
Schmale Silhouette macht Motorräder »unberechenbar«
Motorisierte Zweiräder werden von anderen Verkehrsteilnehmern oft falsch wahrgenommen. So kann ihre schmale Silhouette dazu führen, dass sie übersehen werden.
Auch die Breite verändert sich während der Fahrt und kann bei entgegen kommendem Verkehr für unangenehme Überraschungen sorgen. Auf diese spezifischen Eigenschaften motorisierter Zweiräder macht das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) mit einer neuen Kampagne aufmerksam, welche die Zweiradexperten zur Eröffnung der Saison vorgestellt haben.
Schon wenige Meter Entfernung reichen aus, um ein Motorrad optisch komplett hinter einem Laternenmast oder der A-Säule eines Pkw verschwinden zu lassen. In anderen Fällen führt ihre schmale Silhouette dazu, dass Motorräder und -roller zwar wahrgenommen, aber deutlich unterschätzt werden. So wird ihnen von anderen Verkehrsteilnehmern weniger Platz zugestanden, als sie tatsächlich benötigen.
Der Grund: Einspurfahrzeuge können aus physikalischen Gründen stark von ihrer Fahrlinie abweichen. Zusätzlich sorgt die Neigung bei Kurvenfahrt für eine deutliche »Verbreiterung« des Fahrzeugs. So kann sich die Breite eines Motorrades von etwa 70 Zentimeter auf fast 1,5 Meter mehr als verdoppeln.
Einer Studie der europäischen Motorradindustrie zufolge liegen die Gründe für Kollisionsunfälle zwischen Pkw und Motorrad in mehr als 70 Prozent der Fälle im Übersehen oder in einer Fehleinschätzung des Motorrades durch den Pkw-Fahrer.
Mit der Anzeigenkampagne »Breiter oder schmaler als man denkt« wollen die Zweiradexperten daher für dieses Thema sensibilisieren. Angesprochen sind alle Verkehrsteilnehmer, vom Fußgänger bis zum »Brummi«-Piloten.

Artikel vom 16.04.2005