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Teichmann will noch hoch hinaus

Der Hobby-Kletterer aus Lobenstein gewinnt Skilanglauf-Weltcup

Falun (dpa). Nach dem Gewinn der großen Kristallkugel pfiff Axel Teichmann auf seine Prinzipien und feierte trotz der noch ausstehenden Staffel mit Team-Kollegen und Trainern bis in die frühen Morgenstunden.

Mit dem Weltcup-Triumph hat der Hobby-Kletterer den sportlichen Gipfel erklommen und einen weiteren Meilenstein in seiner Erfolgskarriere markiert. »Er ist eine würdige Nummer 1«, lobte Bundestrainer Jochen Behle.
Trotz seines noch jungen Alters von 25 Jahren gilt Teichmann bereits als perfekt. Der Skilangläufer aus dem thüringischen Lobenstein beherrscht den klassischen wie den freien Stil und besticht in der Loipe durch Kraft und Eleganz. »Er ist in der Lage, das Niveau an der Weltspitze auch in den nächsten Jahren zu bestimmen«, prophezeit Behle.
Teichmann hält nicht viel von Lobeshymnen und geht dem Rummel am liebsten aus dem Weg. Der ruhige und humorvolle Athlet ist kein Freund von großen Worten, aber nie um einen coolen Spruch verlegen. »Axel ist eine Persönlichkeit, der man mit Respekt begegnet. Er kann sich auf das Wesentliche konzentrieren und für ein Ziel quälen«, charakterisiert Behle den Vize-Weltmeister in der Staffel und im Team-Sprint.
Der Thüringer, dessen Stern vor zwei Jahren mit dem WM-Sieg über 15 km aufging, ist ein Team-Player und stellt den Erfolg der Gemeinschaft stets über den persönlichen. »Das ist immer höher zu bewerten. Wir sind als Mannschaft gereift, jeder kennt die Stärken und Schwächen des anderen. Obwohl es im Training auch Reibungspunkte gibt, geht es bei uns harmonisch zu. Der schönste Moment in meiner Karriere war daher das Staffel-Silber von Oberstdorf«, sagt der Familienmensch, der gemeinsam mit seiner Freundin und den Eltern unter einem Dach wohnt.
Das nächste Ziel des Fernstudenten der Elektrotechnik sind nun die Olympischen Winterspiele in Turin 2006, wo er auf Gold hofft. »Weiter sollte man nicht planen«, sagt Teichmann, der auch nach der sportlichen Karriere hoch hinaus will. Dann möchte er sich an die Besteigung eines 8000er Gipfels wagen.

Artikel vom 21.03.2005