15.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der einzigartige Weg
zur Marke Dr. Oetker

Alte Puddingfabrik zeigt faszinierende Firmenschau

Von Michael Diekmann und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). »Die Marke Dr. Oetker ist irre viel wert«, sagt der Chef, ohne sich über eine Summe auszulassen. Den ideellen Wert der Marke mit dem hellen Kopf kann man fortan auf fünf Etagen in der Oetker-Welt »sehen, riechen, hören, fühlen und auch schmecken.« Firmenchef Dr. August Oetker bei der Präsentation: »Hier kann man die Marke mit allen Sinnen erleben- auf einzigartige Art und Weise.«

Bis auf die letzte Sekunde vor der Präsentation wurde rund um die Uhr montiert und getestet, installiert und dekoriert. Seit Montag ist die »Dr. Oetker Welt« offiziell am Netz. Was die Bielefelder aus Richtung City kommend als imposantes Bauwerk aus rotem Ziegel und Glasfassaden erleben, hat im Innenleben Inszenierungen und Informationen für einen tiefen und nachhaltigen Eindruck von dem, was die Marke Dr. Oetker ausmacht. Oetker: »Wir wollten höchst unterhaltsam sein. Es sollte keinen Lehrpfad geben, aber auch kein Museum. Mit der Dr. Oetker Welt blicken wir nach vorn.«
Für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag haben mehr als 600 Handwerker aus der Region nach den Plänen des Architekten Prof. Gerd Ackermann den 1913 errichteten ehemaligen Puddingpulverbau nach der Produktionsverlagerung 2001 komplett entkernt und anschließend um das historische Säulengerippe des Industrieoldtimers eine höchst funktionelle und selbstbewusste Markenpräsentation aufgebaut.
In dem Ziegelbau, wo 87 Jahre die verschiedensten Pudding-Varianten nach vertikalem Produktionsprozess gemischt und abgefüllt wurden, arbeiten sich fortan Besuchergruppen aus Kunden- und Lieferantenkreis, Schulen und Backenthusiasten ebenfalls thematisch durch die Marke Dr. Oetker. Den Wert eines intakten Firmenarchivs dokumentiert das Unternehmen dabei auf eindrucksvolle Weise, mit einer einzigartigen Verbindung aus alten Industriemaschinen und höchst informativen Multimedia-Anwendungen.
Werbe-Spots, Plakatwerbung, Markenshop, jeder Bereich hat seine eigene klimatisierte Themeninsel, wo optische und akustische Eindrücke zu einer Einheit verschmelzen, wie sie nach Ansicht der Planer noch kein Markenartikler in Deutschland an den Tag gelegt hat. Die Mischung aus alten Fotos und Berührungsbildschirmen nimmt gefangen, so wie die oberste Etage mit dem einzigartigen Ausblick auf Bielefeld und Einblicken in die Geschichte der vergangenen 100 Jahre. Ein originaler Kolonialwarenladen fehlt ebenso wenig wie das erste Nachkriegsauto von Rudolf August Oetker, ein dunkelgrünes Dreirad Marke Goliath.
Insgesamt 50 Mitarbeiter sind in der neuen Dr. Oetker Welt tätig, 20 stehen am Telefon täglich mehr als 300 mal Kunden Rede und Antwort, 30 arbeiten in der ebenso einzigartigen Versuchsküche. Dort finden auch Vorführungen und Seminare statt. Die Dr. Oetker Welt ist von Montag bis Donnerstag für Gruppen geöffnet, am Freitag für Einzelpersonen. Wichtig ist die vorherige Anmeldung. »Damit wir uns auf optimale Betreuung einrichten können«, betont Oetker, der bereits im ersten Jahr mit 10 000 Besuchern rechnet.

Artikel vom 15.03.2005