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Meeresexpedition

Bill Murray in der Titelrolle


Mit wichtiger Miene präsentiert der international renommierte Ozeanologe Steve Zissou (Bill Murray) die Uraufführung seiner neuen Dokumentation »The Life Aquatic«. Doch selbst das Drama um Zissous Partner, der quasi vor laufender Kamera vom legendären Jaguarhai verspeist wird, lässt die Premierengäste kalt. Trotz dieses deprimierenden Flops beschließt der exzentrische Meeresforscher, erneut mit seiner Crew in See zu stechen, um eine Fortsetzung zu drehen und den Hai zur Strecke zu bringen.Mit seiner knallbunten Komödie »Die Tiefseetaucher« nimmt der amerikanische Regisseur Wes Anderson (»Die Royal Tenenbaums«) die Zuschauer mit auf eine verrückte Expedition, in der Figuren unglaubliche Situationen meistern müssen: schräg, schrill, schwarzhumorig. Die Inspiration zu diesem absurden Kinospektakel lieferte der berühmte Meeresforscher Jacques Cousteau. »Als ich noch ein Kind war, gehörte er zu den wenigen Helden von mir, die keine fiktionalen Figuren waren«, sagt Regisseur Anderson. Während seiner College-Zeit schrieb der gebürtige Texaner eine Kurzgeschichte, für die er jahrelang weitere Ideen sammelte und Recherchen anstellte.
Einen der stärksten Charaktere des Films spielt Anjelica Huston als reiche Ehefrau des skurrilen Forschers. »Das ist ein sehr mysteriöser Film, der viele Dinge auf unterschiedlichen Ebenen behandelt«, meint die Tochter des Westernregisseurs John Huston. »Er wechselt von der Komödie fast unbemerkt zur Tragödie.«
Auf diese merkwürdige Mission begeben sich auch ein junger Pilot (Owen Wilson), der sich für Käpitän Zissous unehelichen Sohn hält. Die hochschwangere Cate Blanchett spielt eine hochschwangere Journalistin, Willem Dafoe einen treuen deutschen Ingenieur.
Bedeutungsvoll sind auch jede Menge David-Bowie-Songs, die ein Matrose auf portugiesisch schmettert.
Während dieser abenteuerlichen Forschungsreise kommt es nicht nur zu Krisen, Eifersuchtsszenen und erschütternden Erkenntnissen, sondern auch zu einer Begegnung mit unberechenbaren philippinischen Piraten, derentwegen die ganze Mission zu scheitern droht.

Artikel vom 17.03.2005