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Italiener verlassen den Irak

Schiiten streben Abzug aller ausländischen Truppen an


Bagdad (AP). Die künftige Regierung des Iraks strebt einen Abzug aller ausländischen Truppen an. Eine von der Vereinigten Irakischen Allianz geführte Regierung trete für die volle Unabhängigkeit und ein Ende der ausländischen Militärpräsenz ein, sagte der Vorsitzende der schiitischen Partei, Abdel Asis al Hakim, gestern während der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments in Bagdad.
Nach Spanien, der Ukraine, den Niederlanden und Polen will nun auch Italien im September mit einem allmählichen Truppenabzug aus dem Irak beginnen. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi betonte allerdings, Voraussetzung sei eine verbesserte Sicherheitslage.
Er sehe zurzeit aber keinen Grund, warum die derzeitige Truppenstärke von 3000 Mann im Herbst nicht schrittweise verringert werden könnte. Dies würde jedoch mit den Verbündeten sowie mit der Regierung in Bagdad abgesprochen. Berlusconi hatte den Abzug aus dem Irak erstmals am Dienstagabend in Aussicht gestellt. Dabei verwies er auf die öffentliche Meinung in Italien und fügte hinzu, er habe bereits mit dem britischen Premierminister Tony Blair über sein Vorhaben gesprochen. Dieser erklärte, Berlusconi werde seine Truppen bestimmt nicht voreilig abziehen.
US-Präsident George W. Bush sagte gestern, er lehne es ab, zum jetzigen Zeitpunkt einen Zeitplan für den Truppenabzug zu nennen. »Unsere Truppen werden heimkehren, wenn die Iraker in der Lage sind, sich selbst zu verteidigen«, sagte Bush in Washington. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 17.03.2005