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TG Schildesche vor dem Meisterstück

Handball: Drei Mannschaften mit reellen Aufstiegschancen - »Ausverkauf« bei Ost/Fichte

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Die Handballsaison biegt auf die Zielgeraden ein: Beim Verbandsligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck scheint der Aufstiegstraum ausgeträumt, doch andere Ballwerfer aus der Leinenstadt haben noch gute Karten im Rennen um die Versetzung in eine höhere Liga. Ein Überblick:

TuS 97 Bielef.-Jöllenbeck II»Wenn wir unsere restlichen sechs Spiele gewinnen, haben wir gute Chancen«, blickt Betreuer Dr. Ulf-Peter Schroeder zuversichtlich auf den Rest der Saison. Immerhin muss der einzige Konkurrent um den zweiten Aufstiegsplatz, die SG Sendenhorst, noch zum Bezirksligameister TuS Brockhagen. »Die haben uns versprochen, dass sie Sendenhorst schlagen«, so der Vereinspräsident. Hoffnungen setzt Schroeder aber auch auf seine eigene Mannschaft. Zum einen sind da mit Alexander Herholt und Tim Ehrich die Verstärkungen aus der A-Jugend, zum anderen hat er auch bei der Mannschaft einen Mentalitätswandel ausgemacht: »Die Jungs haben es verstanden. Wenn wir ein Spiel haben, gehen die vorher nicht mehr auf die Piste.«
Aufstiegschance: 55 Prozent.
Schröttinghausen/Babenh.Die Damen von André Pohl bleiben das »Leverkusen der Landesliga« - sie haben ein Abo auf Rang zwei. Vor der Saison hatten die »Schrötties« vom Titel geträumt, doch die Reserve der HSG Stemmer/Friedewalde war zu stark. Jetzt heißt es Platz zwei zu verteidigen. »Wir wollen nicht Dritter werden, und dann bekommt der Vize noch eine Aufstiegschance«, malt Pohl den schlimmsten Fall aus. Denn möglicherweise - das hängt von den verschiedenen Mannschaftsmeldungen ab - bekommt der Zweite eine Relegationschance. Die »Schrötties« haben aber noch ein weiteres Saisonziel: »Wir wollen die Minuspunkte einstellig halten und damit unsere beste Saison spielen«, gibt Pohl als Parole aus.
Aufstiegschance: 5 Prozent.
SV BrackwedeLange Zeit sah das Team aus der Südstadt wie der sichere Aufsteiger aus. Nach dem Patzer am Wochenende in Hörste sind die Brackwederinnen aber auf Platz zwei der Bezirksliga zurückgefallen. »Wir waren nach der Niederlage geschockt«, gesteht Trainer Olaf Grintz ein. Für die letzten vier Saionspiele gibt er nicht auf. Allerdings kann Grintz das Restprogramm seiner SVB und des Konkurrenten Harsewinkel nur schwer einschätzen, denn die Gegner aus dem Tabellenkeller seien zumeist Reserveteams im Verein und sollen nochmals aufgerüstet haben. »Wir wollen die restlichen Spiele gut spielen und gewinnen. Alles andere liegt nicht mehr in unserer Hand«, sagt Olaf Grintz. Und er setzt auf die Relegation, die die Zweitplatzierten der Bezirkligen um den Aufstieg ausspielen. Aufstiegshelfer könnte übrigens der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II werden. Die Mannschaft von Welf Asseburg muss noch gegen beide Topp-Teams ran.
Aufstiegschance: 50 Prozent.
TG SchildescheDer souveräne Spitzenreiter der Kreisliga A ist für die meisten Experten bereits lange durch. Scheinbar nach Belieben dominiert die junge Mannschaft von Sebastian Cuhlmann die Liga und führt sie mit großem Vorsprung an. »So lange rechnerich noch alles möglich ist, feiern wir noch nicht«, hat der Coach schon die Floskeln der »Großen« drauf. Für das Spitzenspiel am Samstag beim Zweiten HSG Eintracht Gadderbaum steht der Sekt bei der TG indes schon kalt. Sollte im Sportpark der Sieg gelingen, lägen die »Schildsker« uneinholbar vorne.
Aufstiegschance: 100 Prozent.
Im nächsten Jahr wird Waldemar Hils (bisher HSG Ost/Fichte) zur TG Schildesche stoßen. Auch Tim Schwengber und Erol Yilmaz (beide nach Versmold) stehen bei der HSG Ost/Fichte als Abgänge fest. »Die Vereine fallen wie die Geier über uns her«, ist Trainer Friedhelm Siefert sauer. »Für die Spieler habe ich Verständnis, aber für einen kleinen Verein wie uns, der seinen Jungs kein Geld bieten kann, ist das traurig«, sagt Siefert. Denn nun werden wohl auch seine Söhne Joscha und Timo den Verein verlassen, weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. »Eigentlich hatte ich einen längerfristigen Plan mit der Mannschaft, aber das ist wie eine Seifenblase geplatzt«, glaubt Siefert, dass seine Ostler nun wieder eine »Fahrstuhlmannschaft« werden.

Artikel vom 17.03.2005