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Gut gelaunt in das Frühjahr.

Muntermacher am Morgen
- Rosmarin gibt Schwung

In den Wintermonaten läuft die Produktion des »Schlafhormons« Melatonin auf Hochtouren. Im Frühling kann es zu Schlaf-Wach-Störungen kommen, da das Melatonin nur langsam abgebaut wirdFoto: DAK

Gegen Antriebslosigkeit ist ein Kraut gewachsen -ÊÄtherisches Öl ins Bad träufeln

Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen nach den dunklen Wintertagen zeigen, möchte man am liebsten Bäume ausreißen! Doch bleierne Schwere lähmt die Glieder. Die Frühjahrsmüdigkeit hat nahezu die Hälfte aller Deutschen fest im Griff. Anstatt schwungvoll in den Frühling zu starten, fühlen sich viele abgeschlagen, antriebslos und leiden unter Stimmungsschwankungen.

Warum es zum großen Gähnen kommt, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Eine mögliche Ursache für die Frühjahrsmüdigkeit ist das wechselhafte »Aprilwetter«, an das sich der Körper ständig neu anpassen muss. Während an einem Tag noch die Sonne scheint und die Luft frühlingshaft mild ist, herrscht am nächsten Tag eisiger Regen oder Schneeschauer. Das führt zu Anspannung und Schlappheit.
Neben der Wetterumstellung spielt die Heillgkeit eine große Rolle. Viele Körperfunktionen wie der Blutdruck und die Hormonausschüttung regulieren sich über einen Tag- und Nachtrhythmus. Die Produktion des »Schlafhormons« Melatonin läuft in den lichtarmen Wintermonaten auf Hochtouren. Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden, kann es zu Schlaf-Wach-Störungen kommen, da sich das schläfrig stimmende Melatonin nur langsam wieder abbaut.
Das längere Tageslicht gibt dem Gehirn und der Schilddrüse auch das Signal, verstärkt das Glückshormon Serotonin zu produzieren. Die gebildete Serotoninmenge reicht zur Stimmungsaufhellung aber noch nicht aus - wir bleiben vorerst lustlos, über-empfindlich und gereizt.
Nach den langen, kalten und dunklen Wintermonaten hat der Körper auch seine Vitamin- und Mineralstoffdepots weitgehend aufgebraucht. Um fit für den Frühling zu werden, braucht er jetzt eine Extraportion Vitamine, Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe. Ideal zum Auffüllen der Depots sind direktgepresste Obst- und Gemüsesaft-Cocktails. Um den Körper nicht unnötig mit schwer verdaulicher Nahrung zu belasten, ist eine leichte Kost mit Salaten, Obst und Gemüse jetzt genau richtig. Gegen die Antriebslosigkeit am frühen Morgen ist ein Kraut gewachsen: Rosmarin. Als ätherisches Öl ins Duschbad geträufelt - oder für Badefans in einem Verwöhn-Milch-Bad -Ê regt es den Kreislauf an und hebt die Laune. Kostet Überwindung, macht aber garantiert wach: Wechselduschen - am besten mit stimulierenden Aromen aus Orange und Pfirsich oder durchblutungsfördernder Rosskastanie.
Auch ein kalter Armguss nach Kneipp bringt den Kreislauf in Schwung. Einfach mit dem Duschkopf den kalten Wasserstrahl (nur halb aufgedreht) vom rechten Handrücken bis zum Schultergelenk führen. Von dort einige Sekunden über den ganzen Arm fließen lassen und an der Innenseiten abführen. Dann ebenso den linken Arm begießen und beides wiederholen.
Eine Nährstoffbombe der besonderen Art ist das Powermüsli am Morgen. Mit Vitamin C-reicher Sanddorn-Vollfrucht und Vitamin B- und Vitamin E-reichen Weizenkeimen verfeinert, ist der schwungvolle Start in den Tag gesichert. Kefir liefert immunstärkende Milchsäuren und den Energiestoffwechsel ankurbelndes Vitamin B 2. Bananen, Ananas und getrocknete Feigen geben dem Frühstück den Gute-Laune-Schliff: Diese exotischen Früchte liefern reichlich vom Glückshormon Serotonin.
Zum Glück gibt es gegen die Tiefs am Vor- und Nachmittag wahre Muntermacher aus dem Reformhaus: Die Scharfstoffe in kandiertem Ingwer regen die Wärmerezeptoren in Magen und Darm an und vitalisieren. Als gesunde Alternative zum Koffein aus Kaffee und schwarzem Tee sorgen die pflaumenähnlichen Camu-Camu-Früchte aus dem tropischen Regenwald für den gesunden Energiekick. Den natürlichen Muntermacher schätzen die Bewohner der Amazonas-Urwälder seit langer Zeit.
Nach getaner Arbeit die Beine hochzulegen, kann sehr entspannend sein. Gönnen Sie sich diese Auszeit bei einer Tasse harmonisierendem Kräutertee. Wen am Abend die Unternehmungslust packt, der wird mit einfachen Tricks schnell wieder munter. Eine anregende Massage mit Franzbranntwein bringt müde Beine wieder auf Trab. Die feuchtigkeitsbetonte Gesichtsmaske aus dem Kühlschrank vertreibt noch die letzte Rest- Müdigkeit. Und wenn es einmal später werden sollte, hilft ein mit ätherischem Citrusöl beträufeltes Taschentuch auch kleine Tiefs zu meistern.

Artikel vom 05.05.2005