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»Kiwi« für die Gegner unverdaulich


Indian Wells (dpa). Die 2000 Zuschauer spendeten lang anhaltenden Beifall: Es war beeindruckend, wie sich Nicolas Kiefer beim ersten Masters-Turnier der Saison in Indian Wells gegen den an Nummer acht gesetzten French-Open-Gewinner Gaston Gaudio ins Achtelfinale gespielt hat. In 68 Minuten dominierte der Hannoveraner den Südamerikaner ähnlich souverän wie zwei Tage zuvor den Armenier Sargis Sargsian, dem er die 6:0, 6:0-»Höchststrafe« verpasste. Gaudios Niederlage fiel mit 3:6, 1:6 zwar freundlicher aus. Doch auch er hatte gegen den Deutschen keine Chance.
»Mit dieser Vorstellung konnte ich mich sehen lassen. Doch mehr als ein weiterer Schritt in die richtige Richtung war das nicht«, sagte Kiefer und relativierte seinen zweiten Erfolg in der kalifornischen Wüste, wo er zum ersten Mal unter den besten 16 steht. Heute soll der dritte Sieg folgen. Gegner ist Gaudios an Nummer zehn gesetzter Landsmann David Nalbandian. Der 23-Jährige Jonas Bjorkman (Schweden) 6:1, 3:6, 6:1 bezwungen.
Wenn Kiefer im Match gegen den Wimbledon-Finalisten von 2002 so dominant auftrumpfen kann wie gegen Sargsian und Gaudio, sollte er zum sechsten Mal bei einem der neun bedeutenden Masters-Turniere ins Viertelfinale einziehen. Davon ist nicht nur sein Trainer Thomas Hogstedt überzeugt: »Spielt Nicolas so konzentriert weiter, schlägt er in dieser Verfassung jeden.« Der Schwede glaubt, dass sein 27 Jahre alter Schützling wieder mit der »Zuversicht und dem Hunger« wie bei den US Open im vergangenen Herbst spielt, wo er im Achtelfinale gegen den Briten Tim Henman unglücklich ausgeschieden war.

Artikel vom 16.03.2005