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Nebojsa Krupnikovic
ist nur der Anfang

Arminia plant die neue Saison und darüber hinaus

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Auf drei bis vier Positionen«, sagt Thomas von Heesen, »wollen wir nachbessern«. Arminia Bielefelds Geschäftsführer Sport kann hinter eine Personalie schon fast einen Haken machen. Dass Nebojsa Krupnikovic von Hannover 96 zum DSC Arminia wechselt, ist beinahe sicher.

Von Heesen hält sich noch bedeckt: »Es hat sehr gute Gespräche gegeben. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen.« Dass der nächste bereits der finale Schritt sein könnte, hat von Heesen zumindest nicht verneint.
Der Vertrag des 31-Jährigen aus Serbien/Montenegro bei den 96ern läuft am Saisonende aus. Halblinks, in der Mitte, sogar defensiv - »er ist flexibel einsetzbar«, begründet von Heesen das DSC-Interesse. Weil er im Vertragspoker mit Hannover keine Einigung erzielen konnte, ist Krupnikovic auf der Suche nach einem neuen Klub. In Bielefeld, so war aus Hannover zu hören, würde Krupnikovic Gehaltsabstriche in Kauf nehmen. Von Heesen: »Er könnte uns weiterhelfen. Ich bin sehr optimistisch, dass es mit einer Verpflichtung klappt.« Krupnikovic soll einen Zweijahresvertrag erhalten.
Doch angesichts der bereits feststehenden Abgänge von Ervin Skela (Kaiserslautern) und Benjamin Lense (Nürnberg) sowie des zu erwartenden von Patrick Owomoyela (Hamburg/Berlin) sind weitere Verpflichtungen erforderlich: ein Spieler für die rechte Seite, einer für die linke und, so von Heesen, »eine Neuneinhalb«. Also einer, der hinter dem Stürmer ähnlich wie Massimilian Porcello einen Halbstürmer gibt. »Massi hat einen großen Schritt nach vorn gemacht«, sagt von Heesen. Darum wolle der Verein nicht nur von seinem Optionsrecht Gebrauch machen (Porcellos auslaufender Vertrag würde sich automatisch um ein Jahr verlängern), sondern perspektivisch einen neuen Vertrag aushandeln. Von Heesen kündigt für kommende Woche ein Gespräch mit Porcello-Berater Kon Schramm an. Darüber hinaus sei angedacht, auch die Verträge mit Markus Schuler und Isaac Boakye (beide bis 2006) vorzeitig zu verlängern. Auch mit Henning Grieneisen hat sich der DSC fast auf einen neuen Zweijahresvertrag geeinigt, Grieneisen soll ebenso wie Finn Holsing noch stärker in den Profikader integriert werden.
Auf der Arminia-Wunschliste stünden, so von Heesen, Namen wie Olivier Caillas (27, links Seite) und Heiko Westermann (21, rechte Abwehrseite, beide Greuther Fürth). »Gesprochen haben wir mit denen aber noch nicht«, versichert von Heesen. Christoph Preuß (VfL Bochum, 23) sei darüber hinaus ein Kandidat für die rechte Seite. Doch auch zu ihm sei noch kein Kontakt hergestellt worden.
»Einen Spieler, der eine Million Ablöse kostet, brauchen wir nicht zu holen. Dann können wir keinen anderen mehr verpflichten«, verdeutlicht von Heesen den nach wie vor engen Handlungsspielraum, in dem er sich bewegt. Immerhin finde er dank der Arminia-Erfolge in dieser Saison leichter ein offenes Ohr als in der Vergangenheit. »Wir haben uns insofern einen Namen gemacht, als dass sich in Bielefeld Spieler durchsetzen können, die anderswo den Durchbruch nicht geschafft haben.« Bestes Beispiel sei Delron Buckley. Von Heesen bezüglich dessen Zukunft: »Ich glaube, er bleibt.«
Der Vertrag von Klodian Duro läuft aus, Claudiu Raducanu ist ohnehin nur ausgeliehen. Beide werden den DSC am Saisonende wohl wieder verlassen. Vanco Trajanov hat noch Vertrag, »wir müssen sehen, dass wir eine für beide Seiten vernünftige Lösung finden«, so von Heesen. Dass die auslaufenden Verträge mit Marco Küntzel und Bernd Rauw (beide spielten zuletzt für die Amateure in der Regionalliga) verlängert werden, scheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich.

Artikel vom 16.03.2005