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Auszeichnung für magnetische Chips

Habilitationspreis der Universitätsgesellschaft geht an Dr. Hubert Brückl


Bielefeld (sas). Leicht fiel der Jury die Entscheidung nicht: Alle fünf Vorschläge für den Habilitationspreis, den die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft alljährlich verleiht, waren gut. Zuerkannt wurde die Auszeichnung, die mit 3000 Euro dotiert ist, schließlich Privatdozent Dr. Hubert Brückl. Der Physiker hat über »magnetische Chips« gearbeitet.
»Physical characteristics and new developments of magnetic tunnel junctions« lautet das Thema seiner Arbeit wissenschaftlich. »Es geht um die Entwicklung von neuen magnetischen Speicherelementen«, erklärt er. Einzusetzen sind sie auch in Sensoren, wie sie in Autos oder dem Haushalt genutzt werden. »Ihr großer Vorteil ist, dass sie weniger Energie verbrauchen und nicht ÝflüchtigÜ sind.« Dass heißt, dass die einmal gespeicherte Information erhalten bleibt und nicht neu geschrieben werden muss. »Wenn man also seinen Laptop aufschlägt, kann man da weiterarbeiten, wo man aufgehört hat«, verdeutlicht Brückl.
Die ersten Prototypen werden bereits hergestellt, Brückl hofft, dass die Produktion letztendlich dann in Dresden (durch Infineon) erfolgen wird. Gerade die Umsetzbarkeit seiner Arbeit, betont Prof. Dr. Helmut Steiner, Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft, gab den Ausschlag, den Physiker auszuzeichnen. »Innovation und Wissenstransfer spielen derzeit eine große Rolle.«
Brückl, am 16. November 1961 in Geisenfeld, Oberbayern, geboren, studierte in Regensburg und promovierte dort auch. Nach den Stationen Darmstadt und Dresden holte ihn Prof. Dr. Günter Reiss 1997 an die Universität Bielefeld. Hier baute Hubert Brückl eine Arbeitsgruppe auf, die sich mit dünnen Schichten und Nanostrukturen befasst. Ostwestfalen hat der Preisträger allerdings mittlerweile den Rücken gekehrt: Nach seiner Habilitation im Jahr 2004 folgte er einem Ruf an das Austrian Research Center nach Wien.
Der Habilitationspreis wird am Freitag, 15. April, 18 Uhr, im Rahmen der Mitgliederversammlung der Universitätsgesellschaft in Raum T0 - 260 verliehen.

Artikel vom 18.03.2005