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Fischer: »Bewegender Tag«

Neues Holocaust-Museum in Jerusalem eingeweiht


Jerusalem (AP). Vor der Eröffnung eines neuen Holocaust-Museums in Jerusalem hat Bundesaußenminister Joschka Fischer an die sechs Millionen von Nazi-Deutschland getöteten Juden erinnert. In einer Pressekonferenz mit seinem israelischen Kollegen Silvan Schalom hob Fischer gestern die »historische und moralische Verantwortung« Deutschlands für die Shoah hervor. Er sprach von einem »bewegenden Tag«, an dem es wichtig sei, auf das Existenzrecht Israels und das Recht seiner Bürger auf ein Leben in Frieden hinzuweisen.
Bei der Eröffnung nahmen auch UN-Generalsekretär Kofi Annan sowie Regierungschefs und Minister aus etwa 40 Staaten teil
Die bevorstehende Übergabe der Stadt Jericho an die Palästinenser begrüßte Fischer als einen konkreten Schritt nach vorn im Friedensprozess.
Nach Jericho soll auch die Stadt Tulkarem der Verantwortung der Palästinenser unterstellt werden. Nach Informationen des israelischen Rundfunks soll dies am Sonntag geschehen. Anschließend ist die Übergabe von Kalkilija geplant. Ein Zeitplan für die Übergabe von Bethlehem und Ramallah, dem Sitz der palästinensischen Autonomieregierung, wurde bisher noch nicht vereinbart.
Der Hamas-Funktionär Mohammed Nassal erklärte jedoch, seine Bewegung werde nur dann einer längerfristigen Waffenruhe mit den Israelis zustimmen, wenn Israel auf eine Reihe von weiteren Bedingungen wie etwa die Freilassung von Gefangenen eingehe.
Innenpolitische Probleme gibt es auch auf Seiten Israels, da sich Ministerpräsident Ariel Scharon wachsendem Widerstand der jüdischen Siedler gegen den geplanten Abzug aus dem Gazastreifen ausgesetzt sieht.

Artikel vom 16.03.2005