19.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 


Besorgter Meier

Nach dem Rücktritt des schwedischen Top-Schiedsrichters Anders Frisk wegen Morddrohungen hat der frühere FIFA-Referee Urs Meier vor Eskalation gewarnt. »Bisher ist es im Spitzenbereich nur bei Morddrohungen geblieben, bei Frisk - anders als bei mir - gegen die gesamte Familie. Irgendwann gibt es einen Toten«, sagte der Schweizer. Der 46-Jährige war während der EM wegen Entscheidungen im Spiel Portugal gegen England in die Schusslinie der englischen Medien geraten und hatte nach 19 000 Protest-Mails innerhalb von einem Tag auch an Rücktritt gedacht. Dann aber überlegte sich Meier: »Nein, den Gefallen tue ich euch nicht.«

Faire Kappler

Weitspringerin Bianca Kappler erhält die Fair-Play-Plakette des deutschen Sports. Die 27-Jährige aus Rehlingen wird damit von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) für ihr faires Verhalten bei der Hallen-EM in Madrid ausgezeichnet. Im Finale war der letzte Versuch der 27- Jährigen mit 6,96 Meter gemessen worden. Kappler gab jedoch sofort zu, dass sie diese Weite, die zur Goldmedaille gereicht hätte, gar nicht springen könne. »Die unmittelbare Reaktion der Athletin auf den offensichtlichen Messfehler ist ein gutes Beispiel dafür, dass im Sport nicht in erster Linie der Sieg, sondern der faire Umgang mit den Kontrahenten zählen soll«, erklärte DOG-Vizepräsident Dieter Krickow.

Nominierter Kaiser

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes wird Franz Beckenbauer um eine Kandidatur für das Präsidentenamt in der Europäischen Fußball-Union bitten. In Frankfurt sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, dass sich der 59-Jährige um die Nachfolge des Schweden Lennart Johannson bewerben soll, der allerding noch bis 2007 im Amt bleiben will. Beckenbauer, der zurzeit in Dubai Kurzurlaub macht, steht einer Kandidatur bisher noch unentschlossen gegenüber: »Ich weiß nicht, ob diesen Posten anstreben soll.«

Zufriedener Becks

Spaniens Medien sehen David Beckham (Foto) bereits als heißesten Kandidaten auf einen vorzeitigen Wechsel - doch Englands Fußball-Nationalspieler hat mit seinem Klub Real Madrid noch Großes vor. »Ich will hier den Titel holen«, sagte der Mittelfeldstar. Der 29-Jährige hegt keinerlei Ambitionen, den spanischen Rekordmeister vorzeitig zu verlassen: »Ein Klub wie Real muss Erfolge feiern. Doch das wird in dieser Saison nicht passieren. Wir müssen das akzeptieren, aber es ist unglaublich frustrierend.« Dennoch fühle er sich »sehr wohl«, versicherte »Becks«.

Artikel vom 19.03.2005