14.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vom Erzbischof die Weihe empfangen

Clemens Bertram ist nun Ständiger Diakon der Schildescher Gemeinde St. Johannes Baptist

Schildesche (uko). Treue, Beständigkeit und ein ausgleichendes Wesen zeichnen den Schilsker Clemens Bertram von jeher aus. Das sind Eigenschaften, die künftig auch den ehrenamtlichen Dienst des 56-jährigen Familienvaters prägen werden: Clemens Bertram ist am Sonnabend von Erzbischof Hans-Josef Becker im Hohen Dom zu Paderborn zum ständigen Diakon geweiht worden.
Durch Handauflegen spendete Erzbischof Hans-Josef Becker dem Bielefelder Clemens Bertram die Weihe zum Ständigen Diakon der Gemeinde St. Johannes Baptist. Foto: Vieler

Mit Gottesdiensten in der Ursulinenkirche und anschließend in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist begingen die Gläubigen am Sonntag feierlich die Einführung von Clemens Bertram in den aktiven Dienst der Kirche. An einem Empfang nahmen neben den Pfarrern Klaus Fussy und Hans Prüfert auch Pastor Hermann Rottmann von der Ev. Stiftskirchen-Gemeinde sowie Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen teil.
Als dritter Sohn von Hans und Maria Bertram wurde Clemens Bertram im November 1948 in Bielefeld geboren. Nach dem Besuch der Katholischen Overbergschule schloss sich eine dreijährige Lehre als Schriftsetzer beim WESTFALEN-BLATT an. Clemens Bertram folgte damit den beruflichen Spuren seiner Familie. Schon sein Onkel hatte diesen Beruf gewählt. Vater Hans Bertram, der 1972 früh verstarb, gehörte im Verlag zu den Männern der ersten Stunde; er unterstützte Verleger Carl-Wilhelm Busse in der Nachkriegszeit maßgeblich beim Aufbau der Zeitung.
Für Clemens Bertram folgten durch schnelle und tiefgreifende Veränderungen im graphischen Gewerbe bald Arbeiten im Blei- und Fotosatz, in der Druckformherstellung und zuletzt in der digitalen Bildverarbeitung. Hier ist der 56-Jährige auch heute noch beim WESTFALEN-BLATT tätig.
Aufgewachsen in einem christlich geprägten Elternhaus, wurde Clemens Bertram 1958 Ministrant bei den Ursulinen, und seit 1973 arbeitete er in der Kolpingfamilie, für die er auch heute noch in der Redaktion »Kolping aktuell« mitwirkt. Ab 1980 folgte seine erste Vorbereitung eines Kreuzweges der Kolpingfamilie, drei Jahre später organisierte er den ersten Kolping-Bezirkskreuzweg und nahm dann auch Reise- und Fahrzeugsegnungen vor. Clemens Bertram war an den Gebetsnächten der Ursulinen von Gründonnerstag auf Karfreitag beteiligt und diente als Kommunionhelfer in St. Johannes Baptist und St. Ursula.
Vikar Lars Hofnagel trat schließlich 2001 mit einer besonderen Bitte an den Schilsker heran: Ob er nicht zum Diakon ausgebildet werden wolle. Das gemeinschaftliche Miteinander der Kirche, der Spaß an der Arbeit in der Gemeinde und das Gefühl der Geborgenheit in dieser Gemeinschaft waren für Clemens Bertram genügend Motivation, und die Zustimmung seiner Familie gab den Ausschlag: Seit 1975 ist Clemens Bertram mit Ehefrau Rita verheiratet. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder: Daniel (26), der ein Studium zum Gemeindereferenten absolviert, Dorothee (23), die eine Ausbildung zur Hebamme macht, und Matthias (19), der sich zum Konditor und Bäcker ausbilden lässt.
Im Dezember 2004 schloss Clemens Bertram das vierjährige Fernstudium der Theologie ab, nach dem Skrutinium beim Erzbischof und den Weihe-Exerzitien folgte nun am Sonnabend durch Handauflegen des Erzbischofs die Weihe zum Ständigen Diakon.
Bereits am Sonntag durfte Clemens Bertram sich erstmals in seinem Einführungsgottesdienst kirchlich engagieren, als er das Evangelium vorlas. Seine künftige Arbeit wird sich auf die Arbeit in der Caritas, in der Seniorenseelsorge und in der Hauskommunion konzentrieren. Ein Diakon darf taufen, trauen, beerdigen und predigen. Daher freut er sich auf ein besonderes Amt: Am 20. Mai wird Clemens seine erste Trauung vornehmen - die seiner Nichte Michaela Schramm (26) und ihres Bräutigams Olaf Finkemeier (28).
Die wenige Zeit, die Clemens Bertram neben Beruf und Amt bleibt, widmet er seiner Familie und der Arbeit an seiner Märklin-Modelleisenbahn. Der H 0-Tüftler fährt gern auch mit einer »richtigen« Eisenbahn und besucht während der Urlaube am liebsten die Insel Wangerooge.

Artikel vom 14.03.2005