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Sicherheit der Bürger
muss obenan stehen

Gefahren des Mobilfunks Thema beim »BfB»Podium

Bielefeld (jr). Der Mobilfunk wird nicht mehr abzuschaffen sein. Aber die Intensität der Nutzung müsse irgendwo Grenzen haben. Das war die überwiegende Meinung von Bürgern, die sich zu einer Diskussionsrunde zum Thema »Mobilfunk - Fortschritt oder Gesundheitsrisiko?« im Großen Saal des Neuen Rathauses eingefunden hatten.

Zu der gut besuchten Veranstaltung hatte die Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) eingeladen. Die Bürger waren vor allem auf den Gastredner des Abends, Dr. Manfred Mierau aus Aachen gespannt. Mierau ist Sachverständiger für Baubiologie und machte schnell deutlich, dass die Sicherheit der Bevölkerung Priorität haben müsse. Um jegliche Gesundheitsrisiken zu vermeiden, könne gar nicht genug Aufklärung betrieben werden, sagte er.
Mit dem Experten aus Aachen schienen sich in der anschließenden, sehr lebhaft geführten Diskussion die meisten Bürger darin einig zu sein, dass es letztlich auf das Bewusstseinsverhalten der Mobilfunknutzer ankomme. Der Bürger entscheide schließlich, wie er mit dem weltweit längst liebgewonnenen Handy umzugehen hat. Gerade den Kindern sollte die Devise vermittelt werden: erst sich fundiertes Wissen übers Handy aneignen und dann die guten Dienste des Gerätes nutzen.
Die guten Dienste des Gerätes - das war so ein Stichwort, auf das BfB-Mitglied Maja Oetker einging. Sie selbst habe natürlich auch ein Handy, betonte die frühere Bielefelder Bürgermeisterin, »aber ich nutze das Gerät in aller Regel nur im Notfall.«
Und gerade hier ist man am Punkt Bewusstseinsverhalten der Bürger angekommen. Wer auch weiterhin bei jeder Gelegenheit zum Handy greife, um eine Botschaft zu übermitteln, werde hier in Zukunft wohl keinen Beitrag zur Bewusstseinsänderung leisten können, war die überwiegende Meinung in der Runde.
BfB-Vorstandsmitglied Gerd-Peter Grün wies in seinen Begrüßungsworten nicht nur auf das häufige »nervtötende mobile Telefonieren« von Jugendlichen in der Straßenbahn hin. Das gleiche gelte für Manager, die während des Mittagessens mit Suppenlöffel und Handy gleichzeitig jonglieren würden. Grün: »Ist das wirklich Fortschritt?«
Auch Funkmastgegner aus Theesen und Milse waren zur Diskussionsrunde erschienen. Sie wiesen insbesondere auf die Nachteile der Mobilfunktürme hin und verlangten gerade von den Kommunalpolitikern, sich verstärkt für die Interessen der Bürger einzusetzen.
Von Mitgliedern der BfB wurde bedauert, dass an diesem Abend kein Vertreter der Stadtverwaltung der Einladung zum »BfB-Podium« gefolgt war.

Artikel vom 14.03.2005